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Ukraine-Konflikt überschattet alles

Der Ukraine-Konflikt hat auch am Montag alles überschattet. In Moskau büßte der Index Moex 10,5% ein, der Dax fiel bis auf den tiefsten Stand seit März 2021.

Ukraine-Konflikt überschattet alles

ck Frankfurt

Der Ukraine-Konflikt hat an den europäischen Aktienmärkten auch zum Wochenbeginn alles überschattet. Zunächst sorgten Meldungen über ein geplantes Treffen zwischen Biden und Putin für Auftrieb, ehe die Notierungen absackten. Zweifel, ob das Treffen überhaupt zustande kommt, vor allem weitere beunruhigende Nachrichten über russische Truppenbewegungen und Kampfhandlungen im Osten der Ukraine schürten dann jedoch wieder die Kriegsangst.

Unter enormem Druck standen russische Aktien. Der Moskauer Index Moex fiel bis auf 2910 Zähler und damit auf den tiefsten Stand seit dem November 2020, ehe er mit einer Einbuße von 10,5% bei 3037 Punkten schloss. Nach einem Tageshoch von 15192 Zählern sackte der Dax bis auf 14618 Punkte ab, was dem niedrigsten Niveau seit dem März 2021 entsprach. Zuletzt lag der Index mit einem Verlust von 2,1% bei 14731 Zählern, der Euro Stoxx 50 gab 2,2% auf 3986 Punkte ab. Die am Montag veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes hatten keinen Einfluss auf die Kursbildung, obwohl sie deutlich stärker ausfielen, als erwartet worden war.

Autoaktien sehr schwach

Erneut überproportionale Verluste erlitt der Technologiesektor. Sein Stoxx-Branchenindex büßte 2,6% auf 645 Zähler ein. Prosus waren mit einem Verlust von 7,2% der Tagesverlierer Index. Die Aktie wurde durch die starken Kursverluste ihrer Beteiligung Tencent belastet, die wegen neuerlicher Regulierungsmaßnahmen der chinesischen Be­hörden unter Druck stand. Infineon gaben um 2,3% nach. Allerdings stand im Dax vor allem der Autosektor unter Druck. Continental waren mit einer Einbuße von 3,9% Tagesverlierer, BMW (–3,2%), Porsche (–3,2%) und Volkswagen (–2,8%) belegten die Ränge 2, 3 und 7 der Verliererrangliste.

SAF-Holland stiegen bis auf 11,52 Euro und lagen zuletzt unverändert bei 11,16 Euro. Der Lkw-Zulieferer hat seinen Umsatz und sein Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) im abgelaufenen Geschäftsjahr um 30% und 58% auf 1,25 Mrd. und 93 Mill. Euro gesteigert. Die Zahlen wurden positiv aufgenommen, allerdings äußerte sich das Unternehmen im Ausblick zurückhaltend. Hohe Kosten seien zumindest auch im ersten Quartal des neuen Jahres noch herausfordernd. Auch gab es noch keine konkrete Prognose ab. Die geopolitische Lage und die Coronakrise seien nur schwer abzuschätzen. Wacker Neuson stiegen um 1,9% auf 22,34 Euro. Die Aktie wurde von Jefferies mit beibehaltenem Kursziel von 31 Euro von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft.

In Paris legten Wordline bis auf 46,05 Euro zu, ehe sie im Sog der allgemeinen Schwäche zurückfielen und mit einem Minus von 2,9% bei 42,90 Euro schlossen. Der Zahlungsabwickler befindet sich mit der US-Beteiligungsgesellschaft­ Apollo in Gesprächen über einen Verkauf seines TSS-Terminal-Geschäfts. Beiden Unternehmen zufolge wird der Verkaufspreis möglicherweise bis zu 2,3 Mrd. Dollar betragen.

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