Rohstoffe

US-Bank senkt Prognose für Ölpreis

Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat die Prognose für den Preis der Rohölsorte Brent Crude reduziert. Dies begründet sie vor allem damit, dass das Angebot aus Russland größer sei als erwartet.

US-Bank senkt Prognose für Ölpreis

Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat die Prognose für den Preis der Rohölsorte Brent Crude in der zweiten Jahreshälfte von 100 bis 110 Dollar je Barrel auf 90 bis 100 Dollar reduziert. Dies begründet sie vor allem damit, dass das Angebot aus Russland trotz der Sanktionen größer sei als erwartet. Bislang sei man von einem sanktionsbedingten Rückgang der russischen Ölmengen um 1 Mill. Barrel pro Tag (bpd) ausgegangen. Inzwischen jedoch wird das Minus mit lediglich 400000 bpd veranschlagt.

Die Rohstoffanalysten von Morgan Stanley haben ihre Prognose für den Anstieg der globalen Ölnachfrage im laufenden Jahr deutlich nach oben angepasst. Rechneten sie bisher mit einem Wachstum um 1,4 Mill. bpd, so halten sie nun einen Anstieg um 1,9 Mill. bpd für realistisch. Sie verweisen dabei vor allem auf Mobilitätsindikatoren aus China wie beispielsweise die Anzahl von Staus, die zuletzt deutlich gestiegen seien. Zudem würden die Flugpläne der Zivilluftfahrt für einen Anstieg der Nachfrage nach Flugzeugtreibstoff sprechen.

Vor kurzem hatte bereits Goldman Sachs die Prognose für die Entwicklung des Ölpreises im laufenden Jahr zurückgenommen und ebenfalls die Vorhersagen für das Ölangebot nach oben korrigiert. Allerdings geht Goldman Sachs davon aus, dass der starke Anstieg der Nachfrage aus China den Ölmarkt ins Defizit drückt.

Am Mittwoch ermäßigte sich der Brent-Ölpreis um 1% auf 82,27 Dollar je Barrel, während sich die US-Sorte­ West Texas Intermediate um 0,8% auf 75,74 Dollar verbilligte. In London ging der Preis des wichtigsten Industriemetalls Kupfer um 0,8% auf 9131 Dollar je Tonne zurück. Händler sagten, es gebe Sorgen, dass umfangreichere Leitzinsanhebungen durch die Notenbanken die Konjunktur und damit die Nachfrage nach Metallen drücken. Zudem hieß es, dass die erwartete Erholung der chinesischen Nachfrage nach Industriemetallen bereits weitgehend eingepreist sei. Auch andere Industriemetalle verbilligten sich am Mittwoch. So gab der Aluminiumpreis um 1,6% auf 2428 Dollar je Tonne nach. Nickel ermäßigte sich um 2,4% auf 26450 Dollar je Tonne und Zink um 1,9% auf 3075,50 Dollar je Tonne. Zinn gab um 1,9% auf 27000 Dollar je Tonne nach.

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