Sportartikelindustrie

Gulden baut den Vorstand von Adidas um

Die Aufgaben als Markenvorstand übernimmt Konzernchef Bjørn Gulden selbst. Brian Grevy verlässt das Unternehmen, auch Roland Auschel geht.

Gulden baut den Vorstand von Adidas um

jh

Sieben Wochen nach dem Arbeitsbeginn von Bjørn Gulden (57) als CEO gibt es Veränderungen im Vorstand von Adidas. Vertriebsvorstand Roland Auschel (59) verlässt den Sportartikelkonzern nach 33 Jahren, seit zehn Jahren war er im Vorstand. Sein Nachfolger wird am 1. April Arthur Hoeld (53), der seit 25 Jahren bei Adidas ist und seit 2018 das Geschäft in Europa leitet. Zum Abschied Auschels sagte Gulden in der Bilanzpressekonferenz, solche Wechsel könne es nach Veränderungen an der Spitze eben geben.

Der Däne Brian Grevy (51), der Anfang 2020 als Markenvorstand zu Adidas zurückgekehrt ist, verlässt am Ende dieses Monats ebenfalls den Konzern. Grevys Aufgaben übernimmt Gulden selbst. „In dieser Rolle wird Gulden die Produkt- und Marketingaktivitäten des Unternehmens leiten, um die nötigen schnellen Entscheidungen über alle Geschäftseinheiten und Abteilungen hinweg sicherzustellen“, teilt Adidas mit. In gewisser Weise sei es schade, Grevy gehen zu lassen, sagte Gulden. Dass er selbst die Aufgaben übernimmt, begründete er mit den Worten: „Wir brauchen schnelle Entscheidungen.“

Mit den Veränderungen verkleinert sich der Vorstand von Adidas von sechs auf fünf Mitglieder. Den Vertrag von Finanzvorstand Harm Ohlmeyer (Jahrgang 1968) verlängerte der Aufsichtsrat um drei Jahre bis Anfang 2028. Ohlmeyer ist seit genau sechs Jahren im Vorstand und seit Mai 2017 Finanzchef. Zudem ist er im Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligavereins Werder Bremen.

Gulden bezeichnete Ohlmeyer als Seele des Unternehmens. Er kenne alles. „Es war meine Bedingung, dass er bleibt“, bekannte der neue Vorstandschef. In den 1990er Jahren arbeiteten beide bereits zusammen. Gulden war von 1992 bis 1999 für Adidas tätig, Ohlmeyer ist seit 1998 im Unternehmen.

16 Mill. Euro für Rorsted

Kasper Rorsted, der von Oktober 2016 bis November des vergangenen Jahres Adidas-Chef war, erhält von seinem ehemaligen Arbeitgeber eine Abfindung von 12 Mill. Euro, wie im Geschäftsbericht zu lesen ist. Hinzu kommt eine Entschädigung für ein Wettbewerbsverbot von 18 Monaten von 3,6 Mill. Euro sowie eine Grundvergütung von 0,3 Mill. Euro für die Zeit von seinem Ausscheiden am 11. November bis zum Jahresende. Insgesamt sind es knapp 16 Mill. Euro.

Ohlmeyer berichtete, darin seien auch Komponenten der langfristigen Vergütung aus früheren Jahren enthalten. Gulden reagierte überrascht auf die Frage nach Rorsteds Abfindung und kommentierte das Thema mit den Worten: „Ich habe null bekommen, als ich von Puma weg bin.“ (Börsen-Zeitung, 9.3.2023)

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