China

Talent­schuppen im Quarantäne­lager

Das ad acta gelegte chinesische Covid-Regime hinterlässt eine Menge gruseliger Zwangsquarantänelager. Für die Weiternutzung dieser Einrichtungen braucht es Kreativität.

Talent­schuppen im Quarantäne­lager

Das Wörtchen „Fangcang“ steht für Exzesse des nun abgeschafften Null-Covid-Schreckensregimes in China. Gemeint sind aus dem Boden gestampfte Quarantänelager, in die Millionen von Großstädtern zumeist grundlos unter vagem Corona-Verdacht für Wochen verbannt worden sind. Von der Kontaktverfolgungs-App als suspekt eingestuft, landete man irgendwo in der Walachei in einer aus Schiffscontainern oder Blitzbaumaterialien zusammengeschusterten Notunterkunft in der Charmestufe zwischen Strafvollzugsanstalt und Bauarbeiterklo. Mit der Abschaffung des Fangcang-Systems stellt sich die Frage, wie die Covid-Herbergen nun sinnvoll, also kommerziell weitergenutzt werden können. In der Stadt Jinan wollen die Behörden ein Fancang-Lager nahe eines Industrieparks nun etwas aufmöbeln und zum Fabrikarbeiterwohnheim mit erschwinglichen Mietpreisen umfunktionieren. Ein passender Name ist bereits gefunden, das Ensemble wird nun als „Jinan High-tech Zone Skilled Talents Apartment Village“ vermarktet. Auch ein Exzess.

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