Britische Regierung will Großunternehmen stützen

Autohersteller und Energieversorger im Blick

Britische Regierung will Großunternehmen stützen

hip London – Die britische Regierung hat Medienberichten zufolge unter dem Namen “Projekt Birke” mit Planungen für die Rettung von Großunternehmen begonnen, die wegen der Coronavirus-Pandemie ins Trudeln geraten sind. Jaguar Land Rover (JLR) wird immer wieder als möglicher Kandidat genannt, nachdem Sky News am Wochenende berichtet hatte, der Autohersteller habe um Finanzhilfen im Umfang von mehr als 1 Mrd. Pfund gebeten. Das Unternehmen leidet nicht nur unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, zu denen auch die vorübergehende Schließung von Autohäusern gehörte. Auch das Festhalten an der Dieseltechnologie und eine schwache Performance in der Volksrepublik China machten JLR in der Vergangenheit zu schaffen. Zuletzt rollten im Werk Solihull die ersten Range Rovers vom Band, die unter Beachtung der staatlichen Vorgaben zur sozialen Distanzierung produziert wurden.Im Schatzamt hat man sowohl die Rettung der Lufthansa in Deutschland als auch die Staatshilfen für Renault in Frankreich genau im Blick. Mögliche Kandidaten für staatliche Rettungsaktionen sind auch die großen Energieversorger. Sie bekommen es zunehmend mit zahlungsunwilligen oder -unfähigen Unternehmenskunden zu tun. Außerdem wird erheblich weniger Energie abgenommen. Viele Firmen sind geschlossen und verbrauchen währenddessen so gut wie keinen Strom. Private Haushalte werden durch die Anweisung der Aufsicht, während der Krise keine Forderungen einzutreiben, geschützt. Die Unternehmen haben dadurch keine Handhabe bei Zahlungsverzug. Der Kraftwerksbetreiber Drax schätzte die möglichen negativen Auswirkungen im vergangenen Monat auf 60 Mill. Pfund.Unterdessen kündigte die Regierung eine weitere Lockerung der im März verhängten Ausgangsbeschränkungen an. Schon ab dem 1. Juni können Autohändler ihre Pforten öffnen und Märkte im Freien stattfinden. Ab dem 15. Juni dürfen alle Einzelhändler wieder öffnen. Erst im Juli sollen Frisöre und Pubs folgen.