Umweltpolitik

Einigung auf Verbrenner-Aus in der EU ab 2035

Künftig sollen in der EU nur noch Neuwagen verkauft werden, die im Betrieb keine Treibhausgase ausstoßen. Die Regelung soll 2035 in Kraft treten. Darauf einigten sich Unterhändler der EU-Länder und des Europäischen Parlaments.

Einigung auf Verbrenner-Aus in der EU ab 2035

Die Europäische Union hat sich auf ein Gesetz geeinigt, das den Verkauf neuer Benzin- und Dieselfahrzeuge ab 2035 verbieten soll. Damit soll der Umstieg auf Elektrofahrzeuge beschleunigt und der Klimawandel bekämpft werden. Unterhändler der EU-Länder und des Europäischen Parlaments, die beide neuen EU-Gesetzen zustimmen müssen, sowie die Europäische Kommission, die neue Gesetze entwirft, einigten sich am Donnerstag darauf, dass die Autohersteller die CO2-Emissionen bis 2035 um 100% senken müssen. Das würde den Verkauf neuer, mit fossilen Brennstoffen betriebenen Fahrzeuge in der EU unmöglich machen.

Die Umweltminister der EU-Staaten hatten sich schon Ende Juni auf ein entsprechendes, umfassendes Klimaschutz-Paket zur Erreichung der EU-Klimaziele geeinigt. Die Einigung vom späten Donnerstagabend beinhaltet auch eine Senkung der CO2-Emissionen für Neuwagen, die ab 2030 verkauft werden, um 55% gegenüber dem Stand von 2021.

Heftige Kritik aus der Autoindustrie

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) kritisiert die EU-Entscheidung. „Es ist fahrlässig, Ziele für die Zeit nach 2030 festzulegen, ohne entsprechende Anpassungen aufgrund aktueller Entwicklungen vornehmen zu können“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Als Beispiele nannte sie den Ausbau der Ladeinfrastruktur, drohende Rohstoffabhängigkeiten und ob ausreichend erneuerbare Energien erzeugt werden. „Die EU muss jetzt umgehend bei den Rahmenbedingungen in die Offensive gehen“, betonte Müller und „jetzt schnellstmöglich Energiepartnerschaften und Rohstoffabkommen abschließen, um eine entsprechende Versorgung für die Zukunft sicherzustellen.“ Zudem sprach sich die VDA-Präsidentin dafür aus, dass die Bestandsflotte von Verbrennern klimaneutral betrieben werden können müsse. Dafür bräuchte man auch synthetische Kraftstoffe.

Die sogenannten E-Fuels sind für den Einsatz im Straßenverkehr umstritten. Zwar können auch Autos mit Verbrennungsmotor mit ihnen klimafreundlich betrieben werden, ihre Herstellung ist aber teuer und energieintensiv. Daher führen viele ins Feld, dass das knappe Gut besser im Luft- und Seeverkehr eingesetzt werden sollte.