PMI

Festere Konjunktur­stimmung in China

Chinas Wirtschaft kommt mit dem Ende der Null-Covid-Politik immer besser in Schwung. Neue Einkaufsmanagerdaten überraschen vor allem im Dienstleistungsbereich mit einem sehr hohen Indexniveau.

Festere Konjunktur­stimmung in China

nh Schanghai

Chinas Konjunktur kommt vier Monate nach dem Ausstieg aus der harten Corona-Restriktionspolitik mit flächendeckenden Lockdowns weiter in Fahrt. Die neuen Einkaufsmanagerdaten des Pekinger Statistikbüros weisen für März einen gewaltigen Aufschwung vor allem im Dienstleistungssektor aus. Der offizielle China Non-Manufacturing Purchasing Manager Index (PMI), in den auch die Aktivität der chinesischen Bauwirtschaft einfließt, zog zum Ende des ersten Quartals erneut kräftig von 56,3 auf 58,2 Punkte an.

Damit erreicht das Stimmungsbarometer das höchste Niveau seit zwölf Jahren. Mit Indexwerten über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten wird ein Anstieg der Sektoraktivität im Vergleich zum vorangegangenen Monat widergespiegelt. Analysten gehen davon aus, dass sich das hohe Aktivitätsniveau in den kommenden Monaten halten lässt, nachdem die März-PMI auf Ebene der Unterindizes für Auftragseingänge hohe Werte aufweisen. Als ermutigend gilt auch ein kräftiger Anstieg bei den Indikatoren für Beschäftigung im Dienstleistungssektor.

Der offizielle PMI für den Indus­triesektor ist im März zwar von 52,6 auf 51,9 Punkte wieder etwas abgeglitten, weist aber dennoch eine robuste Verfassung aus, nachdem im Februar der höchste Indexstand seit Frühjahr 2011 erreicht worden war. Die jüngsten Wirtschaftsleistungsdaten für Januar und Februar hatten indes noch einige Schleifspuren bei der Industrieproduktion aufgezeigt, die nur relativ verhalten um 2,4% gegenüber der Vorjahresperiode zugelegt hatte. Auch registrierten die Statistiker in den ersten beiden Monaten einen empfindlichen Rückgang der Industriegewinne um 29% gegenüber Vorjahr. Dabei macht sich eine insgesamt noch etwas zurückhinkende Binnennachfrage bemerkbar.

In der von einer Verschuldungskrise bei führenden Immobilienentwicklern gezeichneten Wohnungsbauwirtschaft zeichnet sich ebenfalls eine Stimmungsaufhellung ab. Dies wird von flankierend verbreiteten Daten des Researchhauses China Real Estate Information unterstützt, denen zufolge die Neuwohnungsverkäufe der 100 größten chinesischen Immobilienentwickler im März um 29% gegenüber Vorjahresmonat geklettert sind. Im Februar hatte man bereits eine positive Wende mit dem ersten Anstieg der Wohnungsmarktaktivität seit 15 Monaten erkennen können.

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