Inflation

Großhandelspreise mit Rekordanstieg

Neue Preisdaten aus Deutschland schüren weitere Inflationssorgen. Die Bundesregierung rechnet dennoch weiter mit einem „starken Rückgang“ der Inflation.

Großhandelspreise mit Rekordanstieg

ms Frankfurt

Unmittelbar vor der EZB-Sitzung am Donnerstag haben neue Preisdaten aus Deutschland die Inflationssorgen geschürt und die Debatte über ein Gegensteuern der Geldpolitik befeuert. Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel lagen im November wegen teurer Rohstoffe und Vorprodukte um 16,6% höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Das ist der kräftigste Anstieg seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 1962. Im Oktober hatte der Wert bei 15,2% gelegen. Die Entwicklung gilt als Indikator für zukünftige Inflationstendenzen.

„Großhandelspreise explodieren“, twitterte der Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler, ein Parteifreund des neuen Bundesfinanzministers Christian Lindner von der FDP. „Die EZB muss endlich eine Kurskorrektur ihrer lockeren Geldpolitik einleiten.“ Lindner selbst hatte vergangene Woche gesagt, die Regierung beobachte die Geldentwertung „mit großer Aufmerksamkeit“. In Deutschland lag die Teuerung im November bei 6,0% – gemessen an dem für EU-Zwecke berechneten HVPI.

Die Bundesregierung untermauerte derweil am Montag, dass sie mit einem „starken Rückgang“ der Inflation in den nächsten beiden Jahren rechnet. Das teilte sie auf eine kleine Anfrage der AfD-Fraktion mit.

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