Euro-Notenbanken

Italiens Target-Schulden ziehen deutlich an

Italiens Schulden im Zahlungssystem der Euro-Notenbanken haben zum Jahresende deutlich zugelegt. Die sogenannten Target-Schulden der italienischen Notenbank nahmen im Dezember um mehr als 24 Mrd. Euro auf 684,31 Mrd. Euro zu, wie Daten der Banca d’Italia vom Montag zeigten.

Italiens Target-Schulden ziehen deutlich an

Reuters/BZ Mailand/Frankfurt

Italiens Schulden im Zahlungssystem der Euro-Notenbanken haben zum Jahresende deutlich zugelegt. Die sogenannten Target-Schulden der italienischen Notenbank nahmen im Dezember um mehr als 24 Mrd. Euro auf 684,31 Mrd. Euro zu, wie Daten der Banca d’Italia vom Montag zeigten. Damit nähern sich die Target-Verbindlichkeiten wieder dem Re­kordniveau von 714,93 Mrd. Euro vom September an. Damals hatten nach Einschätzung von Analysten womöglich Unsicherheiten über den anstehenden Regierungswechsel den Anstieg beeinflusst. Italien be­gann 1997 damit, die Target-Salden zu veröffentlichen.

Innerhalb der Eurozone wird der gesamte grenzüberschreitende Zahlungsverkehr zwischen Banken und Notenbanken über das Target 2 ge­nannte Verrechnungssystem abgewickelt. Die Target-Salden zeigen die Forderungen und Verbindlichkeiten an, die dabei bei den Notenbanken der Euro-Länder entstehen. Die Salden führen insbesondere in Deutschland immer wieder zu teils sehr hitzigen Diskussionen.

Der größte Schuldner in dem Verrechnungssystem ist Italien – die Bundesbank ist dagegen der größte Gläubiger. Die Target-Forderungen der deutschen Notenbank nahmen im Dezember um rund 35 Mrd. Euro auf den neuen Rekordwert von 1,269 Bill. Euro zu.

Volkswirte verfolgen die Daten genau. Denn dahinter könnten sich Veränderungen bei den Kapitalströmen im Währungsraum verbergen. Dies war beispielsweise vor mehr als einem Jahrzehnt im Zuge der Euro-Schuldenkrise geschehen. An den Börsen waren damals Zweifel an der Tragfähigkeit der Verbindlichkeiten hoch verschuldeter südeuropäischer Länder aufgekommen. Es kam zu Kapitalabflüssen – auch in Richtung Deutschland.

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