Währungsfonds

IWF mahnt zur Vorsicht bei digitalem Zentralbankgeld

Weltweit haben Zentralbanken ihre Arbeit an digitalem Zentralbankgeld forciert. Der IWF mahnt die Notenbanken nun zur Vorsicht. Grund sind Sorgen um die Finanzstabilität und den Datenschutz.

IWF mahnt zur Vorsicht bei digitalem Zentralbankgeld

ms Frankfurt

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hält es bei der möglichen Einführung digitalen Zentralbankgeldes für absolut entscheidend, dass die Zentralbanken die Stabilität des Finanzsystems nicht gefährden. Neben dem Schutz der Privatsphäre seien Überlegungen zur finanziellen Stabilität „von größter Bedeutung“ bei der Gestaltung, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Mittwoch anlässlich der Vorstellung eines IWF-Berichts zum Thema. Als eine Option diskutiert der Bericht in diesem Zusammenhang Höchstgrenzen für das Halten digitalen Zentralbankgelds.

Weltweit haben Zentralbanken in den vergangenen Monaten ihre Arbeit an digitalem Zentralbankgeld forciert. Auslöser waren nicht zuletzt die Pläne des US-Techgiganten Facebook für eine eigene Digitalwährung. Politiker, Aufseher und Notenbanken fürchteten Risiken für die Fi­nanzstabilität, sorgten sich aber auch um das staatliche Geldmonopol. Facebook hat sein Vorhaben jüngst ge­stoppt, aber auch der Trend zu digitalem Zahlen forciert die Entwicklung. Vor allem Chinas Zentralbank drückt aufs Tempo.

Kritiker warnen nicht zuletzt vor Risiken für die Finanzstabilität durch digitales Zentralbankgeld, weil es zu einem Abfluss von Geldern aus dem traditionellen Bankensystem kommen könne. Insbesondere in Krisenzeiten könne es einen digitalen Bank Run geben, argumentieren sie. Diese Befürchtung ist auch bei den Arbeiten am digitalen Euro in der EZB ein wichtiges Thema.

Der IWF rückt nun auch die Folgen für die Finanzstabilität in den Mittelpunkt. Es gehe darum, die Folgen für die Finanzintermediation und die Kreditgewährung zu minimieren, so der Fonds. Digitales Zentralbankgeld müsse attraktiv sein, aber dürfe auch nicht so attraktiv sein wie traditionelle Bankeinlagen. Um das zu verhindern hob auch Georgiewa zwei Instrumente hervor: Zum einen dürfe digitales Zentralbankgeld nicht verzinst werden und es müsse eine Höchstgrenze geben. Ein solche Obergrenze wird auch in EZB-Kreisen intensiv diskutiert.

Ein zweites zentrales Anliegen müsse der Datenschutz sein. Dieser könnte in vielen Ländern verhindern, Digitalwährungen von Notenbanken am Ende umzusetzen, sagte IWF-Chefin Georgiewa.