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London will Bahnverkehr radikal umbauen

Großbritannien wird den Bahnverkehr radikal neu organisieren. Wie Verkehrsminister Grant Shapps ankündigte, wird eine neue öffentliche Körperschaft namens Great British Railways (GBR) die Fahrpläne und Ticketpreise festlegen, Fahrkarten in England...

London will Bahnverkehr radikal umbauen

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Großbritannien wird den Bahnverkehr radikal neu organisieren. Wie Verkehrsminister Grant Shapps ankündigte, wird eine neue öffentliche Körperschaft namens Great British Railways (GBR) die Fahrpläne und Ticketpreise festlegen, Fahrkarten in England verkaufen und die Schieneninfrastruktur betreiben. In zwei Jahren soll GBR den staatlichen Netzbetreiber Network Rail ablösen. Die meisten Strecken werden auch weiterhin von privaten Bahngesellschaften betrieben, allerdings sollen diesen erstmals Pünktlichkeits- und Effizienzziele vorgeschrieben werden.

Der ehemalige British-Airways-Chef Keith Williams war an der Ausarbeitung der Reformen beteiligt. Ihm zufolge geht es darum, ein verlässliches und pünktliches Angebot sicherzustellen und den Fahrkartenverkauf zu vereinfachen. Dazu soll eine „One-Stop Shop“-Website eingerichtet werden. Die Aktie der privaten Ticketplattform Trainline, die Angebote verschiedener Bahngesellschaften zusammenführt, schmierte prompt um fast ein Viertel ab.

Derweil wurde bei der ersten Auktion von CO2-Verschmutzungsrechten im neu geschaffenen britischen Emissionshandel am Mittwoch ein Preis von 43,99 Pfund pro Tonne Treibhausgas erzielt. Der Verkauf von Emissionszertifikaten für 6,1 Mill. Tonnen CO2 war der Beginn des UK ETS, das sich stark an das EU ETS anlehnt, das Großbritannien mit dem Brexit verlassen hat. Der Start des neuen Systems hatte zuvor im Emissionsrechtehandel an der ICE Futures Europe für erhöhte Volatilität gesorgt, weil am Markt befürchtet wurde, dass britische Unternehmen nicht mehr benötigte EU-Verschmutzungsrechte schnell versilbern könnten.