Preisauftrieb lässt in Großbritannien nach

Labour verweigert Schottland Zweitreferendum

Preisauftrieb lässt in Großbritannien nach

hip London – Die britische Teuerungsrate hat sich dank niedriger Energiepreise im Oktober weiter vom Inflationsziel der Bank of England entfernt. Wie das Statistikamt ONS mitteilte, ging sie von 1,7 % auf 1,5 % zurück und lag damit um fünf Zehntelpunkte unter dem Zielwert der Notenbank. Bankvolkswirte hatten im Schnitt 1 Zehntelpunkt mehr auf der Rechnung. Den größten Anteil an dem Rückgang hatten rückläufige Energiepreise, nachdem der Regulierer die den Versorgern verordnete Preisobergrenze gesenkt hatte. Die Kernrate verharrte dagegen wie erwartet auf 1,7 %. Zeichen der SchwächeDie Daten folgten auf eine unerwartete Verlangsamung des Lohnwachstums am Arbeitsmarkt, den stärksten Rückgang der Beschäftigtenzahl seit mehr als vier Jahren und das schwächste Wachstum seit 2010. “Alles zusammen betrachtet, deuten die Daten darauf hin, dass die Bank of England den Leitzins in den kommenden Monaten eher senken als anheben wird”, sagte Rupert Thompson, Head of Research beim Vermögensverwalter Kingswood. Wahrscheinlicher sei jedoch, dass sie stillhalte, “insbesondere weil es Anzeichen dafür gibt, dass das Schlimmste der weltwirtschaftlichen Verlangsamung hinter uns liegt”.Der Labour-Führer Jeremy Corbyn schloss unterdessen eine weitere Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Schottlands fürs Erste aus. Es werde während der ersten Amtszeit einer Labour-Regierung kein Referendum geben, stellte er klar. Investitionen in Schottland hätten Priorität. Die schottischen Nationalisten, die in den Parlamentswahlen am 12. Dezember auch eine Abstimmung über den Verbleib Schottlands im Vereinigten Königreich sehen, drohten daraufhin, eine Labour-Minderheitsregierung nicht zu unterstützen. Jo Swinson, die Chefin der Liberaldemokraten, hatte bereits erklärt, ihre Partei werde Corbyn nicht in den Amtssitz des Premierministers in 10 Downing Street verhelfen.Damit nicht genug: Londons Labour-Abgeordnete müssen ihre Mandate gegen die Kandidaten der Liberaldemokraten verteidigen, die immer näher heranrücken. Wie der “Telegraph” berichtet, droht Emily Thornberry, die im Falle eines Labour-Wahlsieges Außenministerin würde, der Verlust ihres Mandats. In ihrem Wahlkreis Islington South & Finsbury, der unmittelbar an den von Corbyn angrenzt, wenden sich einer nicht genannten Quelle in der Anti-Brexit-Partei zufolge immer mehr Wähler den Liberaldemokraten zu, weil ihnen die Position von Labour zum EU-Austritt zu unklar sei.