Schäuble erwägt steuerliche Förderung von Forschung

Fokus liegt auf kleinen und mittelgroßen Firmen

Schäuble erwägt steuerliche Förderung von Forschung

BZ/Reuters Frankfurt/Berlin – Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat seine Bereitschaft signalisiert, die Forschung kleiner und mittlerer Unternehmen künftig steuerlich zu fördern. Der Minister sprach am Donnerstag auf einem Kongress von Regionalbanken-Verbänden über Möglichkeiten einer Differenzierung bei Regulierungen zugunsten von kleineren und mittleren Firmen. In diesem Zusammenhang sagte er: “Ich denke auch darüber nach, dass man das bei Fragen der steuerlichen Forschungsförderung in der Zukunft machen sollte.” Der Finanzminister galt bislang als Bremser für solche Forderungen von Wirtschaftspolitikern und Verbänden, die einen Anreiz für mehr Forschung und Innovation schaffen wollen. So hatte die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) bei der Übergabe ihres 10. Jahresgutachten an Kanzlerin Angela Merkel einen Nachholbedarf bei der Forschungsförderung für kleine und mittlere Unternehmen festgestellt. Das SPD-geführte Bundeswirtschaftsministerium begrüßte die Signale. “Wir fordern zusammen mit Vertretern von Gewerkschaften und Unternehmensverbänden schon lange die Einführung einer steuerlichen Förderung für Forschung und Entwicklungsaufwendungen für unseren Mittelstand”, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. “Wenn der Bundesfinanzminister hier endlich seinen Fuß von der Bremse nimmt, ist das eine gute Nachricht für den Wirtschafts- und Investitionsstandort Deutschland.” Vorschläge für steuerliche Vorteile in diesem Bereich gab es immer wieder, ohne dass sie sich bislang aber durchsetzen ließen. Kritiker bemängeln, eine solche Maßnahme würde nicht zielgerichtet genug wirken.