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Tsipras' prognostizierter Wahlsieg wackelt

Konservative Partei holt in Umfragen auf

Tsipras' prognostizierter Wahlsieg wackelt

juk Frankfurt – Die Angst vor einem Exit Griechenlands aus der Eurozone (Grexit) könnte sich absehbar legen. Neue Umfragen signalisieren, dass der Vorsprung des griechischen Oppositionsführers Alex Tsipras und seiner linkspopulistischen Partei Syriza schmilzt. Nach einer Meinungsumfrage im Auftrag des Senders Alpha TV kommt Syriza noch auf 28,1 %, während die aktuelle Regierungspartei “Neue Demokratie” bei 25,1 % landet. Die derzeit mit den Konservativen regierenden Sozialisten kommen auf 4,6 %. Bei einer in der Vorwoche veröffentlichten Umfrage lag Syrizas Vorsprung gegenüber den Konservativen noch bei 3,6 Prozentpunkten. Die Erhebung ergab zudem, dass ein Drittel der 1017 befragten Privathaushalte eine von den Konservativen geführte Koalitionsregierung vorzieht. Weniger als ein Viertel – 23,7 % – sprach sich für ein von Syriza geführtes Regierungsbündnis aus. Die Neuwahlen des Parlaments am 25. Januar sind nötig, weil Stavros Dimas im dritten Wahlgang der Präsidentenwahl am 29. Dezember scheiterte, was zur Parlamentsauflösung führte.Sorgen bereitet die Wahl vorrangig deshalb, weil die linkspopulistische Syriza viele im Zuge der Krise umgesetzte Reformen zurückdrehen will, ultimativ einen Schuldenschnitt fordert und die Auflagen der Troika aus IWF, EZB und EU kategorisch ablehnt. Syriza würde ein knapper Vorsprung zur Regierungsmehrheit reichen, weil nach gültigem Wahlrecht die Partei mit den meisten Stimmen einen zusätzlichen Bonus von 50 Sitzen erhält. Allerdings würde sie Koalitionspartner benötigen. Wer auf das Angebot von Tsipras eingeht, riskiert angesichts des Parteiprogramms allerdings Hellas’ Staatsbankrott, weil weitere Hilfsgelder ausbleiben würden. Schon im Februar würde den Griechen dann das Geld ausgehen.Bis zur Wahl könnte sich aber noch einiges wenden. 2012 fanden zwei aufeinanderfolgende Parlamentswahlen statt. Der damalige Sieger hieß Antonis Samaras. Seine Partei steigerte sich von einer Wahl zur nächsten um über 10 Prozentpunkte.