Corona

50 ist das neue 20

Zum ersten Mal seit mehr als sieben Monaten liegt die Sieben-Tage-Inzidenz für Corona-Neuinfektionen unter 50. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wünscht sich eine weitere Absenkung. Der Sommer kann trotzdem kommen.

50 ist das neue 20

sp

Die Hoffnungen auf einen unbeschwerten Sommer und eine Aufholjagd der Wirtschaft haben Unterstützung vom Robert-Koch-Institut (RKI) erhalten. Am Mittwoch meldete das RKI zum ersten Mal seit sieben Monaten weniger als 50 Corona-Neuinfektionen pro 100000 Einwohner in sieben Tagen. In vielen Landkreisen rücken die nächsten Öffnungsschritte näher. Gut so. Denn da mehr als zwei Fünftel der Bevölkerung mindestens einmal geimpft sind und knapp 14% über vollständigen Impfschutz verfügen, ist die Gefahr einer vierten Infektionswelle gedämpft. Eine Absenkung der Inzidenz unter 20, wie sie sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wünscht, ist als Voraussetzung für Lockerungen nicht gerechtfertigt, auch wenn vor einem Jahr noch 4,3 Neuinfektionen pro 100000 Einwohnern in sieben Tagen gezählt wurden. Die Zeit der schwierigen Abwägungen ist trotz sinkender Inzidenz nicht vorbei. Das zeigt die Diskussion über Impfungen für Kinder, die Spahn ohne Empfehlung der Ständigen Impfkommission vorantreiben will. Sie dürfte am Donnerstag den Corona-Gipfel von Bund und Ländern dominieren.