Mit sieben Aktionärstreffen im Kreis der Dax-Konzerne, allein fünf davon am 29. April, strebt die Hauptversammlungssaison kommende Woche ihrem ersten Höhepunkt entgegen. Die Anteilseigner zeigen im dritten Jahr der virtuellen Formate keine Ermüdungserscheinungen, auch wenn die Deutsche Telekom als bislang einzige große Publikumsgesellschaft den Auftritt in der Arena in einer Präsenzversammlung ermöglichte. Aus Gegenanträgen, Abstimmungsempfehlungen und Ergänzungsverlangen, Letzteres etwa bei RWE und jüngst Deutscher Bank, lässt sich viel Unmut ablesen. Investoren schauen generell in Compliance- sowie Governance-Themen genauer hin und akzeptieren keine Versäumnisse in Nachhaltigkeitsaspekten. Dabei wollen sie die für Fehlentwicklungen Verantwortlichen auch persönlich zur Rechenschaft ziehen. So fordern Anteilseigner verstärkt die Einzelentlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, was die meisten Konzerne – noch – ablehnen. Doch die aufgebrachten Aktionäre werden sich nicht abhalten lassen, auch dem gesamten Gremium die gelbe Karte zu zeigen.