Italien-Rating

Alles nur wegen Mario Draghi

Seit Mario Draghi im Februar Premierminister wurde, läuft es bestens für Italien. Nun hat er auch noch die Ratingagentur Fitch überzeugt: Erstmals seit fast 20 Jahren hat sie die Bewertung des Landes angehoben.

Alles nur wegen Mario Draghi

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Seit Mario Draghi im Februar Premierminister wurde, läuft es bestens für Italien. Er hat ein glaubhaftes Programm für die Verwendung der Mittel des EU-Wiederaufbauprogramms erarbeitet und viele Reformen auf den Weg gebracht. Bei der Bekämpfung der Pandemie steht das Land besser da als fast alle anderen europäischen Länder. Und auch beim Wachstum ist Italien mit einem Plus von voraussichtlich 6,3 oder 6,4% im europäischen Vorderfeld zu finden. Nun hat Draghi auch noch die Ratingagentur Fitch überzeugt: Erstmals seit fast 20 Jahren hat sie die Bewertung des Landes angehoben. Alles gut also? Nein! Italien weist eine der höchsten Verschuldungsquoten in Europa auf und genießt nur dank der Hilfsprogramme und der Politik der Europäischen Zentralbank erträgliche Finanzierungsbedingungen. Das Hauptproblem sind aber die in fast allen grundlegenden Fragen völlig zerstrittenen Parteien: Sobald der 74-jährige Draghi weg sein sollte – womöglich sehr bald –, dürfte die alte Instabilität des Landes zurückkehren. Dann könnte es schnell vorbei sein mit der Euphorie und der Aufbruchstimmung im Land.

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