Musikstreamingdienst

Deezer ist zu französisch

Der Musikstreamingdienst Deezer hat Dienstag in Paris ein chaotisches Börsendebüt hingelegt. Der Kurs seiner Aktie brach zeitweise 35 % ein.

Deezer ist zu französisch

Der Musikstreamingdienst Deezer hat Dienstag in Paris ein chaotisches Börsendebüt hingelegt. Der Kurs seiner Aktie brach zeitweise 35% ein. Dabei war Deezer davon überzeugt gewesen, dass nun der richtige Zeitpunkt für den Börsengang gekommen sei – zumal er dabei auf die Hilfe eines Spacs gesetzt hat. Bereits vor sieben Jahren hatte Deezer den Sprung aufs Parkett geplant. Wegen des ungünstigen Umfeldes musste er das Vorhaben dann jedoch wieder absagen. Obwohl Musikstreamingdienste gerade boomen, standen die Sterne auch diesmal nicht gerade günstig, da sich die Begeisterung für Technologiewerte und für Spacs deutlich abgekühlt hat. Vor allem jedoch musste der Musikstreamingdienst dafür büßen, dass er zu französisch ist. Zwar kommt er in seiner Heimat auf einen Marktanteil von 30%, doch weltweit sind es gerade mal 2%. Um an der Börse erfolgreich zu sein, muss Deezer dringend ausländische Märkte erobern. Ob der Appell von Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hilft, Deezer zu verteidigen, bedeute französische Kultur und Künstler zu verteidigen, bleibt fraglich.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.