Bertelsmann

Es kann nur einen geben

Im Bertelsmann-Konzern scheint Thomas Rabe keinem mehr zuzutrauen als sich selbst.

Es kann nur einen geben

ak

In Gütersloh regiert offenbar das alte Highlander-Motto „Es kann nur einen geben“. 2012 erklomm Thomas Rabe den Chefsessel bei Bertelsmann, 2019 besetzte er nach einem abrupten Abgang des RTL-Group-Chefs zusätzlich den CEO-Posten der ertragsstärksten Konzerntochter, deren wiederum wichtigste Gesellschaft – RTL Deutschland – er jetzt zumindest für ein Weilchen auch noch führt. Die Personalie lässt tief blicken: Rabe verknüpft seine Karriere damit eng mit dem Erfolg der Streaming-Plattform RTL+, dem Hoffnungsträger der Sendergruppe. Das Signal, das er gleichzeitig in die eigene Führungsriege und nach außen sendet, ist ein verheerendes, denn es heißt: Niemand kann es im Zweifel besser als Thomas Rabe – selbst wenn er nur Teilzeit leisten kann. Denn als Multi-Chef muss er seine Ressourcen jetzt auf drei Unternehmen verteilen. Mit dem Delegieren scheint sich der 57-Jährige schwerzutun. Für Medienmanagerinnen und -manager, die mit einem Sprung in die Führungsspitze im Bertelsmann-Konzern liebäugeln, sind das keine attraktiven Aussichten.