Siemens Gamesa

Fiasko im Onshore-Geschäft

Das tut richtig weh: Siemens Gamesa senkt die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Wieder einmal, könnte man zynisch sagen, und sich mit einem Schulterzucken abwenden. Doch dies wäre eine unangemessene Reaktion. Denn die Prognosesenkung ist so...

Fiasko im Onshore-Geschäft

mic

Das tut richtig weh: Siemens Gamesa senkt die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Wieder einmal, könnte man zynisch sagen, und sich mit einem Schulterzucken abwenden. Doch dies wäre eine unangemessene Reaktion. Denn die Prognosesenkung ist so schmerzhaft, weil die Investoren annehmen konnten, dass die frühere Aufräumaktion des seit einem Jahr amtierenden Vorstandschefs Andreas Nauen umfassend genug war, um solche Hiobsbotschaften im Onshore-Windkraftanlagenbau zu verhindern. Dies erweist sich als Irrtum.

Schlimmer noch: Die Abschreibungen betreffen eine neue Generation von Windrädern, auf die das Management große Hoffnungen setzt. Nun steckt offenbar ein Pulverfass im Auftragsbuch. Das Ordervolumen von 32,6 Mrd. Euro ist eigentlich ein Asset, wird aber so zum Risiko – auch wenn das Offshore-Geschäft weiterhin glänzend läuft. Die Gamesa-Mutter Siemens Energy muss sich überlegen, wie lange sie dem Treiben noch zuschaut. Als Mehrheitseigentümer ist sie von Gamesa abhängig, kann aber nur indirekt Einfluss nehmen.