Sportartikelkonzerne

Geblendete Aktionäre

Puma verdoppelt wie Nike den Quartalsumsatz, die Aktienkurse sind auf dem bisher höchsten Niveau. Geschäftsrisiken blenden die Anleger aus.

Geblendete Aktionäre

jh

Je dunkler die Vergangenheit, umso heller erstrahlt die Gegenwart: Einen solch starken Kontrast spiegelt die Entwicklung der Sportartikelindustrie innerhalb nur eines Jahres wider. Im zweiten Quartal 2020 war wegen der Pandemie ein großer Teil der Läden geschlossen, die Umsätze von Nike, Adidas und Puma rauschten trotz steigender Onlineerlöse in die Tiefe, die Ergebnisse in die Verlustzone. Im Rückblick erscheint das unwirklich. Denn das Geschäft boomt, die Wachstumstrends sind intakt: mehr Freizeitsport dank des zunehmenden Gesundheitsbewusstseins, legere Kleidung am Arbeitsplatz und erst recht im Homeoffice. Puma steigerte den Umsatz wie zuletzt Nike (von März bis Mai) um 96%. Die Quartalszahlen von Adidas sind noch nicht bekannt, aber die Erwartungen hoch. An der Börse sind die drei Konzerne mindestens so gefragt wie ihre Produkte: Die Kurse von Nike und Puma haben sich seit dem Tief im März 2020 mehr als verdoppelt, Adidas legte mehr als 80% zu und notiert wie die anderen auf dem bisher höchsten Niveau. Dort oben im gleißenden Licht blenden Aktionäre gern die Geschäftsrisiken aus.