Bislang haben die Banken stark von der Zinswende profitiert. Insbesondere den deutschen Geldhäusern ist es bislang ganz gut gelungen, die gestiegenen Zinsen im für sie finanziell günstigen Kreditgeschäft deutlich stärker an die Kunden weiterzugeben als im für sie finanziell ungünstigen Einlagengeschäft. Gut abzulesen ist dieser finanzielle Erfolg an den sprudelnden Zinsüberschüssen und Rekordgewinnen, die die Banken im vergangenen Jahr und in diesem Jahr einfahren konnten.

Doch so langsam, aber sicher zeigen sich die Schattenseiten der Zinswende. Im Kreditgeschäft manifestieren sie sich in verglichen mit den vergangenen beiden Jahren deutlich niedrigeren Wachstumsraten. Wuchs der Kreditbestand in Deutschland laut der Unternehmensberatung EY 2021 noch um 5,2% und in diesem Jahr um 6,9%, müssen die Banken froh sein, wenn in den kommenden Jahren bis 2025 noch eine 3 vor dem Komma stehen bleibt. Und das auch nur dann, wenn die EZB wie vom Markt erhofft, ähm, erwartet ab 2024 wieder damit beginnt, die Zinsen zu senken.