Chipzulieferer

Siltronic wird zum Politikum

Dass Global Wafers noch auf Genehmigungen aus China, Japan und Deutschland wartet, dürfte kein Zufall sein. Die Übernahme von Siltronic ist in der Chipkrise besonders brisant geworden.

Siltronic wird zum Politikum

jh

Die Übernahme von Siltronic ist ein hochpolitisches Thema geworden. Dem taiwanischen Käufer in spe, Global Wafers, fehlen noch Kartellzusagen in Japan und China sowie die Freigabe nach deutschem Außenwirtschaftsrecht. Gerade diese drei Länder – das dürfte kein Zufall sein. Japan ist die Heimat der zwei führenden Wafer-Produzenten Shin-Etsu und Sumco, zu denen Global Wafers und Siltronic gemeinsam aufschließen würden. Für Japan geht es also um die Position von Champions im Weltmarkt. Dass eine Entscheidung in China noch aussteht, hängt vermutlich mit den gewachsenen Spannungen mit Taiwan zusammen. Deutschland sorgt sich in erster Linie um Versorgungssicherheit, die in der Chipkrise an Bedeutung gewinnt und vor allem in der Autoindustrie durchschlägt. Wafer sind Siliziumscheiben, aus denen Halbleiter hergestellt werden. Siltronic produziert an zwei deutschen Standorten sowie in den USA und in Singapur. Das strategische Gewicht heimischer Fertigung hat zugenommen. Dass in Berlin genau draufgeschaut wird, ist verständlich und richtig.