Mietpreisbremse

Spanien auf den Spuren von Berlin

Die Mieten in Madrid und Barcelona sind astronomisch hoch. Eine Enteignung wie in Berlin fordern aber nicht einmal die Linken. Stattdessen sollen mehr Sozialwohnungen gebaut werden. Eine gute Idee.

Spanien auf den Spuren von Berlin

ths

Wie in Berlin ist es auch in Madrid und Barcelona für Normalverdiener ein hoffnungsloses Unterfangen, Wohnraum zu einer halbwegs akzeptablen Miete zu finden. Eine Enteignung fordern jedoch nicht einmal die Linken in der Koalition. Doch die Reaktionen auf das neue Gesetz, das eine Mietpreisdeckelung für Eigentümer von mindestens zehn Immobilien vorsieht, fallen auch hierzulande wüst aus. Opposition und Wirtschaft beklagen einen Angriff auf das Privateigentum und die freie Marktwirtschaft. Bei einem so wesentlichen und begrenzten Gut wie der Behausung ist das freie Spiel der Marktkräfte eine schwierige Sache. Dennoch sollte die Politik an der Schraube von Angebot und Nachfrage drehen. In Spanien wurden im Zuge der Finanzkrise nämlich massenhaft Sozialwohnungen an Investoren verkauft. Das rächt sich nun, denn sozialer Wohnraum ist knapp. Eine Förderung des Ausbaus empfiehlt sich daher noch mehr als ein Preisdeckel, sowohl durch Anreize als auch durch Auflagen, wie die nun beschlossenen 30% für Sozialwohnungen bei allen neuen Bauprojekten.

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