Rüstungsprojekte

Stolz hin oder her

In den 80er Jahren ist es nicht gelungen, zusammen mit Frankreich einen gemeinsamen Kampfjet zu entwickeln. Das darf sich bei dem deutsch-französisch-spanischen Projekt nicht wiederholen.

Stolz hin oder her

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Das bekommen jetzt die an dem deutsch-französisch-spanischen Projekt für das europäische Luftkampfsystem FCAS beteiligten Unternehmen zu spüren. Meinungsverschiedenheiten zwischen Dassault Aviation und Airbus, wer welche Verantwortung bei der Entwicklung des geplanten Kampfjets bekommt, führen zu immer neuen Verzögerungen. Während Großbritannien beim Gegenprojekt Tempest Gas gibt, denken beide Seiten bereits offen über Alternativen nach. Für die deutsch-französische Freundschaft und eine nach Ausbruch des Ukraine-Krieges erhoffte verstärkte verteidigungspolitische Zusammenarbeit in Europa wäre ein Scheitern des FCAS-Programms ein neuer Rückschlag, nachdem es bereits in den 80er Jahren nicht gelungen ist, einen gemeinsamen Kampfjet zu entwickeln. Damals scherte Frankreich aus und baute die Rafale, Deutschland, Groß­britannien, Italien und Spanien den Eurofighter. Die am FCAS-Programm Beteiligten müssen nun alles tun, damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Stolz hin oder her.

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