China

Zweitimmobilie dank Drittkind

Die Parteiführung hat die Lokalregierungen angewiesen, in der Familienpolitik erfinderischer zu werden und neue Anreize zu setzen. In einigen Großstädten wird nun der Immobilienkauf als Lockmittel eingesetzt.

Zweitimmobilie dank Drittkind

nh

Chinas staatsgelenkte Wirtschaft sorgt an allen Ecken und Enden für Überschussproduktion. Nur beim Kindernachwuchs sieht man Herstellungsengpässe, die für Kummer an der demografischen Front sorgen. Der Staat hat sich mindestens eine Dekade zu spät dazu bequemt, aus der infamen Ein-Kind- eine Zwei-Kind- und dann gar eine Drei-Kind-Politik zu machen. Jetzt stellt Peking aber fest, dass die Geburtenrate weiter schrumpft, weil jahrzehntelange „Produktionsbeschränkungen“ einfach nicht so rasch rückgängig gemacht werden können. Die Parteiführung hat die Lokalregierungen angewiesen, in der Familienpolitik erfinderischer zu werden und neue Anreize zu setzen. In einigen Großstädten wird nun der Immobilienkauf als Lockmittel eingesetzt. Familien, die es auf drei Kinder gebracht haben, dürfen sich künftig ohne schlechtes Gewissen ein Zweitobjekt zulegen. Und das unter Umgehung der Restriktionen zur Eindämmung der Wohnimmobilienspekulation. Dafür muss allerdings der jüngste Sprössling ein Auslieferungsdatum nach dem 31. Mai 2021 aufweisen.