Anlagestratege

Christoph Bruns setzt auf die Old Economy

Der unabhängige Vermögensverwalter Christoph Bruns setzt immer stärker auf Aktien. Diese seien die einzige große und liquide Anlagegattung, in die man noch sinnvoll investieren könne. „Daher ist es kein Wunder, dass sich jeden Tag jemand von seinen Termingeldern verabschiedet und an die Börse geht“, sagt Bruns, der bei der Investmentboutique Loys engagiert ist, im Interview der Börsen-Zeitung.

Christoph Bruns setzt auf die Old Economy

Der unabhängige Vermögensverwalter Christoph Bruns setzt immer stärker auf Aktien. Diese seien die einzige große und liquide Anlagegattung, in die man noch sinnvoll investieren könne. „Daher ist es kein Wunder, dass sich jeden Tag jemand von seinen Termingeldern verabschiedet und an die Börse geht“, sagt Bruns, der bei der Investmentboutique Loys engagiert ist, im Interview der Börsen-Zeitung. Kritisch äußert er sich zum Boom der Tech-Werte. Diese Giganten hätten monopolistische Strukturen gebildet. Das rufe den Gesetzgeber auf den Plan. „Wenn Facebook und Google & Co. die negative Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn die öffentliche Meinung kippt, dann müsste man deren Geschäftsmodelle anders bewerten“, sagt Bruns.

Zu den Favoriten von Bruns zählen Papiere der Old Economy wie Deutsche Telekom und Deutsche Post. Er hält beide Unternehmen für Krisengewinner. „Die Post ist der strahlende Stern am deutschen Logistikmarkt. Im Vergleich dazu ist in vielen Ländern die Privatisierung der Post gescheitert.“ Die Telekom wiederum sei eine der ganz wenigen großen Telekommunikationsgesellschaften, die in Europa und in Amerika stark seien. „Für mich ist die Deutsche Telekom ein deutscher Triumph. Allerdings sollte der Staat seine Anteile verkaufen“, sagt Bruns.

Kritisch äußert sich der Portfoliomanager zum Nachhaltigkeitstrend. „ESG kann man machen, aber man sollte der Kapitalallokation nicht zu viele Ziele aufbürden. Nachhaltigkeit ist gut gemeint, aber letztlich kann ESG auch in die falsche Richtung führen.“

Der Teilhaber und Vorstand der Loys AG zählt Branchen wie Rohstoffe und Transport zu den bevorzugten Sektoren. Gerade die Rohstoffe gehörten zu jenen Sektoren, die das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht haben. Aktien wie Gazprom und Lukoil hält er für günstig. Und er fügt hinzu: „Wenn sich die Wirtschaft wieder komplett öffnet, wird wieder verreist. Dann werden auch Reiseunternehmen wieder interessant. Ich setze auf vernachlässigte Branchen. Wir haben uns unter diesem Aspekt Rolls-Royce genauer angeschaut.“

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