Märkte am Mittag

Evergrande im Blick – Dax moderat im Plus

Nach der Zinssitzung der EZB richtet sich der Blick der Anleger nun auf die anstehenden konjunkturellen Daten und auf den Immobilienkonzern Evergrande. Der Dax setzt seine Erholung zunächst fort.

Evergrande im Blick – Dax moderat im Plus

Tagelang haben die Anleger der EZB-Sitzung am Donnerstag entgegengefiebert. Nachdem die Zentralbank im Anschluss an die gestrige Zinssitzung angekündigt hat, das Tempo ihrer Krisen-Anleihenkäufe leicht zu verringern und die grundsätzliche Entscheidung über die Zukunft des Notfall-Anleihekaufprogramms PEPP im Dezember treffen zu wollen, richtet sich der Blick der Investoren nun erst einmal wieder auf andere Themen. Dazu zählen die anstehenden konjunkturellen Daten sowie die weitere Entwicklung des schwer angeschlagenen chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande. Einige Anleger befürchten, dass eine Pleite des Konzerns Folgen haben könnte, die bis nach Europa spürbar wären. Zuletzt gab es gegensätzliche Spekulationen zur aktuellen Liquiditätssituation des Immobilienriesen.

Heute stehen zudem die Preisdaten für Deutschland und die USA an. Letztere sind aktuell von besonderem Interesse, da sie signalisieren könnten, wie die US-Notenbank Fed ihren geldpolitischen Kurs weitergestaltet – und ob sie schon bald mit einem Zurückfahren der Anleihekäufe startet, dem so genannten Tapering.

Dax knüpft an Vortageserholung an

Zum Abschluss der Börsenwoche hat der Dax am Freitag an seine Vortageserholung angeknüpft und freundlich notiert. Er legte gegen Mittag um 0,26% auf 15.664,21 Punkte zu. Damit deutet sich für den deutschen Leitindex noch ein Wochenverlust von rund 0,7% an. Der MDax der 60 mittelgroßen Börsenwerte gewann am Freitag 0,25% auf 36.210,75 Punkte. Der EuroStoxx 50 rückte um rund 0,4% vor. Aus Branchensicht waren am Freitag Technologiewerte besonders gefragt, während Aktien aus dem Telekommunikationssektor am meisten gemieden wurden.

Nach zuletzt eher dürftigen Wochen zogen die Kurse der deutschen Sportartikelhersteller wieder etwas an. Adidas stiegen als einer der stärksten Dax-Werte um 1,6% und Puma hatten mit einem Plus von 2,1% im MDax die Nase vorn. Die Aktien des Dialysekonzerns Fresenius Medical Care (FMC) wurden von Analystenstimmen belastet. Sowohl die US-Bank JPMorgan als auch die britische Barclays-Bank reduzierten ihre Einstufungen und blicken nun skeptischer auf die vom Jahrestief erholte Aktie. Die FMC-Papiere fielen als Dax-Schlusslicht um 4,5%. Dies zog auch die Titel des Mutterkonzerns Fresenius in Mitleidenschaft, die um 1,1% nachgaben. Bei der Deutschen Telekom wich die erste Freude über einen Deal mit dem japanischen Softbank-Konzern der Ernüchterung. Seit dem ersten Sprung nach oben am Dienstag geht es kontinuierlich bergab. Am Freitag verloren die Papiere weitere 1,8% und erreichten mit 17,37 Euro ein Tief seit fünf Wochen.

In Frankreich setzt der bevorstehende Abstieg aus dem Pariser Auswahlindex CAC40 Atos zu. Die Aktien der IT-Firma fallen um 3%. Den Platz von Atos nimmt zum 17. September die Diagnostik-Firma Eurofins ein, deren Aktien 1,9% gewinnen.