Tourismus

Fortsetzung des Kreuzfahrt-Booms ungewiss

Ob der Kreuzfahrtboom wieder auflebt ist unklar. Nicht überall herrscht Zuversicht.

Fortsetzung des Kreuzfahrt-Booms ungewiss

Für die von den weltweiten Bemühungen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie stark getroffene Kreuzfahrtindustrie wird 2021 ein Jahr des Übergangs sein. Ob und wann sich der Boom in der bis 2019 wachstumsstärksten Branche in der Tourismuswirtschaft, der durch die Coronakrise abrupt gestoppt wurde, fortsetzen wird, lässt sich noch nicht abschätzen. Trotz medizinischer Fortschritte im Umgang mit dem Virus hat die Pandemie nach wie vor signifikante Auswirkungen auf Personentransport und Tourismus, wie es bei der KfW Ipex-Bank, einem führenden Finanzierer von Kreuzfahrtschiffen, heißt. Unter Einschränkungen finden in Teilmärkten Europas zwar wieder Kreuzfahrten statt, aber noch auf niedrigem Niveau. Nach mehreren Verschiebungen eines Neustarts infolge behördlicher Auflagen wird derzeit erwartet, dass Kreuzfahrten im zweiten Halbjahr auch in den USA zumindest in Teilmärkten wieder angeboten werden.

Bei der KfW Ipex ist aber Zuversicht erkennbar. Die mittelfristige Nachfrage nach Reisen und speziell nach Kreuzfahrten scheine intakt, der Buchungsvorlauf bei den Reedereien für 2022 sei gut. Ablieferungen von Neubauvorhaben seien von den Reedereien lediglich verschoben, aber nicht storniert worden. Kosten- und Kapazitätsanpassungen hätten die Unternehmen unter anderem durch ein Vorziehen ohnehin geplanter Ausflottungen älterer Kreuzfahrtschiffe vorgenommen, die nach Ende der Krise durch modernere und umweltfreundlichere Neubauten ersetzt würden.

Die Papenburger Meyer-Werft, eines der weltweit führenden Schiffbauunternehmen, zeigt sich in Anbetracht einer deutlich verringerten Auslastung infolge der Pandemie zurückhaltend. Durch die Pandemie und den Cash-Burn bei Kunden sei auch in den kommenden Jahren mit einer deutlich verringerten Nachfrage nach neuen Kreuzfahrtschiffen zu rechnen. Das Geld, das nun in den Schuldenabbau fließe, könne dann nicht mehr für Neubestellungen genutzt werden, so die Werft. Beim Kreuzfahrtverband CLIA traut man sich Prognosen nicht zu. Ein baldiger Wiederanlauf der Kreuzfahrten sei essenziell, um Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu sichern. Lesen Sie eine Analyse der gegenwärtigen Verfassung der Kreuzfahrtindustrie in der Rubrik „Blickfeld“ der am Mittwoch erscheinenden Börsen-Zeitung.

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