ZVEI-Prognose

Wert der Halbleiter im Auto steigt auf mehr als 1.000 Dollar

Für Fahrzeuge werden immer mehr Mikrochips gebraucht. Vor allem der Bedarf für Fahrerassistenzsysteme steigt weiter.

Wert der Halbleiter im Auto steigt auf mehr als 1.000 Dollar

Der Bedarf an Halbleitern für Autos wird in den nächsten Jahren um durchschnittlich knapp 12% wachsen. Diese Prognose des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) bezieht sich auf den gesamten Wert der Chips in Fahrzeugen, der von 50 Mrd. Dollar im vergangenen Jahr auf 87,4 Mrd. Dollar 2025 steigen soll.

Ulrich Schaefer, Marktexperte des ZVEI für Mikroelektronik, begründete die Erwartung in einem Pressegespräch mit einem Aufholen nach einem starken Rückgang im Jahr 2019 und einem weiteren im vergangenen Jahr. Das größte Wachstum machen laut der Prognose die Halbleiter für Fahrerassistenzsysteme zum Schutz der Insassen aus. Auch die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und das autonome Fahren erfordern immer mehr Halbleiter. Deren Wert je Kraftfahrzeug steige von 744 Dollar im vergangenen Jahr auf 1050 Dollar 2025. Im Jahr 2000 waren es erst 206 Dollar.

Die aktuelle Knappheit von Chips für die Autoindustrie begründete Schaefer zum einen damit, dass „der Wettbewerb mit anderen Anwendungen massiv gestiegen ist“. Er erwähnte an erster Stelle die hohe Nachfrage nach Computern und Kommunikationsgeräten in der Pandemie. „Die Autoindustrie ist nicht unbedingt immer erster Sieger, weil die Unterhaltungselektronikindustrie bereit ist, jeden Preis zu zahlen.“ Die Fahrzeugbranche sei dies nicht. Zum anderen hätten die Autohersteller und ihre Zulieferer wieder mehr Chips bestellt, nachdem sie im Jahr zuvor Aufträge storniert hätten. Die Produktion von Halbleitern dauere aber relativ lange, die Vorlaufzeit betrage mindestens zehn bis zwölf Wochen, fügte Schaefer hinzu.

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