Öl- und Gasindustrie

Alfred Stern rückt an OMV-Spitze

Alfred Stern wird Vorstandsvorsitzender von OMV. Der Aufsichtsrat habe den früheren Chef des Petrochemie-Unternehmens Borealis, an dem der Wiener Öl- und Gaskonzern seine Beteiligung im vorigen Jahr von 36% auf 75% aufgestockt hatte, mit Wirkung...

Alfred Stern rückt an OMV-Spitze

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Alfred Stern wird Vorstandsvorsitzender von OMV. Der Aufsichtsrat habe den früheren Chef des Petrochemie-Unternehmens Borealis, an dem der Wiener Öl- und Gaskonzern seine Beteiligung im vorigen Jahr von 36% auf 75% aufgestockt hatte, mit Wirkung vom 1. September an für die Dauer von drei Jahren bestellt, teilt Österreichs größter Industriekonzern mit. Der Vertrag beinhalte eine Verlängerungsoption um weitere zwei Jahre vorbehaltlich der beidseitigen Zustimmung. Der 56-jährige Stern ist seit April im OMV-Vorstand für den neu geschaffenen Bereich Chemicals & Materials verantwortlich. Der derzeitige Vorstandschef, Rainer Seele, werde Ende August einvernehmlich aus dem Vorstand ausscheiden.

„Die OMV steht am Beginn einer großen Transformation in Richtung Chemie und Kreislaufwirtschaft, in der es ein großes Portfolio entlang einer weitreichenden Wertschöpfungskette zu managen gilt – vom Bohrloch über die Raffinerien und Tankstellen bis zu hochwertigen Chemieprodukten und zum Recycling“, so Aufsichtsratchef Mark Garrett. Stern sei mit seiner Fachkompetenz und der Erfahrung als Vorstandschef in der chemischen Industrie die ideale Besetzung.

Garrett bedankte sich beim scheidenden Konzernchef Seele: „Er hat mit seinem Vorstandsteam das Portfolio entscheidend umgebaut, die Ertragskraft deutlich gesteigert und damit die besten Voraussetzungen für jene Transformation geschaffen, in der sich die OMV nun befindet.“

Eine Neubesetzung des CEO-Postens war notwendig geworden, da Seele seinen Ende Juni 2022 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollte. Der 60 Jahre alte Deutsche, der von 2009 bis 2015 Chef von Wintershall war, bevor er zu OMV wechselte, will sich nach Konzernangaben aus familiären Gründen zurückziehen. Doch dürften auch interne Machtkämpfe über die künftige Strategie eine wichtige Rolle bei seiner Entscheidung gespielt haben.