Interne Besetzung

Daimler entscheidet sich für Strategie­chefin

Die 36 Jahre alte Carolin Strauß leitet die Strategie von Daimler und Mercedes-Benz. Wie das Beispiel ihrer Vorgänger zeigt, kann diese Aufgabe ein Sprungbrett sein.

Daimler entscheidet sich für Strategie­chefin

jh

Daimler hat die Entscheidung über die Leitung der Unternehmensstrategie getroffen: Die 36 Jahre alte Carolin Strauß wird am 1. Januar Nachfolgerin von Mathias Geisen (43). Geisen wird dann Leiter des Van-Geschäfts von Mercedes-Benz (vgl. BZ vom 3. Dezember).

Strauß leitet seit September 2018 die „Steuerung PG Drive Systems“ – alle Antriebsprojekte von Motoren und Getrieben bis zu Batterien und eATS, dem Antriebsaggregat der Elektrofahrzeuge. In einer internen E-Mail lobt Konzernchef Ola Källe­nius die künftige Strategiechefin: Sie zeichne sich durch ein großes En­gagement und vielfältige Erfahrungen in verschiedenen Ressorts des Unternehmens aus. „Sie ist damit bestens geeignet, den strategischen Kurs von Mercedes-Benz weiterzuentwickeln“, schreibt Källenius und appelliert an den Kollegenkreis: „Ich zähle darauf, dass Sie Carolin weiterhin nach Kräften unterstützen.“

Strauß hatte 2004 während ihres dualen Studiums im Daimler-Konzern begonnen. Ihre ersten Stationen waren in der Fahrzeug- und Motorenentwicklung sowie im internen Prüfwesen. Von 2015 war sie im Stab des damaligen Vorstandsvorsitzenden Dieter Zetsche tätig. 2018 übernahm sie die Verantwortung für das Lifecycle Management der SUVs.

Die Strategieleitung kann im Daimler-Konzern wie in anderen Unternehmen die Vorbereitung und Empfehlung für höhere Managementaufgaben sein. Strauß’ Vorgänger Geisen hat nach den Worten von Källenius den strategischen Kurs von Daimler entscheidend mitgeprägt. Die wesentlichen Punkte waren die Konzentration auf Luxusautos und der Übergang zur Elektromobilität. Nun übernimmt Strauß.

Vor dem Sprung in Vorstand

Geisens Vorgänger Wilko Stark stand sogar vor dem Sprung zum Einkaufsvorstand der Mercedes-Benz AG. Doch der damals 46-Jährige entschied sich gegen den Karriereschritt und verließ das Unternehmen im April 2019. Heute ist er Berater und Mitglied einiger Aufsichtsräte, unter anderem Vorsitzender des Gremiums von Sono Motors in München.

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