Italien

Generali-Verwaltungsrat ist komplett

Generali-Chairman Andrea Sironi ist es nach mehrwöchigen Bemühungen gelungen, den vakant gewordenen Verwaltungsratsposten von Francesco Caltagirone mit Stefano Marsaglia neu zu besetzen.

Generali-Verwaltungsrat ist komplett

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Nach mehrwöchigen Bemühungen ist es Generali-Chairman Andrea Sironi gelungen, die vakante Stelle im Verwaltungsrat nachzubesetzen. Der Posten war durch den Rücktritt von Francesco Gaetano Caltagirone frei geworden, dessen Minderheitsliste im Board in Opposition zur Mehrheitsliste steht.

Nachfolger Caltagirones im Verwaltungsrat ist Stefano Marsaglia (67), ein Investmentbanker, der auf eine lange Karriere bei Rothschild, Barclays und bei der Mediobanca zurückblicken kann. Dies teilte Generali gestern mit. Bei Mediobanca war Marsaglia zuletzt verantwortlich für M&A, Corporate Debt und Börsennotierungen. Der gebürtige Turiner ist Mitbegründer und CEO der in London beheimateten Private-Equity-Gesellschaft Azzurra Capital. Zusammen mit Marina Brogi und Flavio Cattaneo vertritt er die Liste des Minderheitsaktionärs Caltagirone und stand auch auf dessen Kandidatenliste für das Aufsichtsgremium. Der Bau-Unternehmer hatte bei der Generali-Hauptversammlung Ende April, zusammen mit dem inzwischen verstorbenen Milliardär Leonardo Del Vecchio, vergeblich versucht, Generali-CEO Philippe Donnet zu stürzen.

Die beiden anderen Kandidaten der Minderheitsliste im Verwaltungsrat, Brogi und Cattaneo, haben nicht für Marsaglia gestimmt, tragen aber seine Ernennung vorerst mit. Sie unterstützen offenbar noch immer Luciano Cirinà, früherer Osteuropa-Chef von Generali und gescheiterter Kandidat der Minderheitsaktionäre für den Posten von Donnet. Generali hatte Cirinà fristlos entlassen und liefert sich derzeit Rechtsstreitigkeiten mit dem langjährigen Generali-Manager. Das ist auch die Hauptbegründung der Generali-Mehrheit dafür, ihn als Kandidaten für den Verwaltungsrat abzulehnen.

Mit der jetzigen Lösung kehrt unter den obwaltenden Umständen kein Frieden unter den Generali-Aktionären und im Board ein. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Börsenaufsicht Consob die Nominierung beurteilt und wie die Rechtsstreitigkeiten um Cirinà ausgehen werden.

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