Bed Bath & Beyond

Gustavo Arnal †

Der Finanzchef des angeschlagenen US-Haushaltswarenhändlers Bed Bath Beyond, Gustavo Arnal, ist am Freitag bei einem Sturz von einem New Yorker Hochhaus ums Leben gekommen.

Gustavo Arnal †

kro

Der Finanzchef des angeschlagenen US-Haushaltswarenhändlers Bed Bath & Beyond, Gustavo Arnal, ist am Freitag bei einem Sturz von einem New Yorker Hochhaus ums Leben gekommen. Das Unternehmen bestätigte die Nachricht am Sonntag. Nach Angaben mehrerer US-Medien handelt es sich laut dem New York City Medical Examiner’s Office um Suizid. Arnal war in der Nähe seines Wohnsitzes, dem aufgrund seiner speziellen Architektur als „Jenga Tower“ bekannten Hochhaus im Stadtteil Manhattan gefunden worden, mit „Verletzungen, die Hinweise auf einen Sturz aus einer erhöhten Position geben“, wie das New York Police Department in einem Statement erklärte. Der 52-Jährige sei noch vor Ort von den medizinischen Notfallkräften für tot erklärt worden.

„Ich möchte der Familie von Gustavo unser aufrichtiges Beileid aussprechen. Gustavo wird allen, mit denen er zusammengearbeitet hat, wegen seiner Führungsqualitäten, seines Talents und seiner Verantwortung für unser Unternehmen in Erinnerung bleiben”, erklärte Harriet Edelman, unabhängige Vorsitzende des Board of Directors von Bed Bath & Beyond.

Noch am Mittwoch hatte Arnal den Investoren von Bed Bath & Beyond gemeinsam mit anderen Managern Einzelheiten über den Sanierungsplan der Kette präsentiert und vertiefte Einblicke in deren Finanzen gegeben. Dabei war herausgekommen, dass das unter einem massiven Kundenschwund leidende Unternehmen laut vorläufigen Zahlen im zweiten Geschäftsquartal so viel Barreserven aufgebraucht hatte, wie Analysten es eigentlich für einen Zeitraum von zwei Quartalen erwartet hatten. Auch der für das Gesamtjahr von dem Einzelhändler prognostizierte Ab­satzrückgang fiel mit 20 % höher aus als am Markt erwartet. CEO Mark Tritton musste Ende Juni gehen, seitdem steht Bed Bath & Beyond ohne dauerhaften Vorstandschef da.

Die Kette will nun ihr Filialnetz ausdünnen und ein Fünftel der Jobs streichen. Dazu hat das Unternehmen einen revolvierenden Kredit ausgeweitet und eine Kreditvereinbarung über 375 Mill. Dollar abgeschlossen. Zum Schuldenabbau sollten zudem bis zu 12 Millionen neue Aktien ausgegeben werden.

Arnal hatte seinerseits am 16. und 17. August mehr als 55000 Aktien in mehreren Transaktionen verkauft. Nach Berechnungen von Bloomberg brachten die Verkäufe 1,4 Mill. Dollar ein. Der CFO gehörte auch zu den Parteien, denen in einer zivilrechtlichen Sammelklage vom 23. August vorgeworfen wurde, den Börsenkurs von Bed Bath & Beyond künstlich aufgebläht zu haben. Arnal war im Mai 2020 von der Kosmetikfirma Avon zu Bed Bath & Beyond gewechselt. Zuvor war er in diversen Führungspositionen für Walgreens Boots Alliance und Procter & Gamble tätig.