Industrie

Heidelberger Druckmaschinen braucht einen neuen Finanzchef

Marcus Wassenberg streicht bei dem Traditionskonzern vorzeitig die Segel. Sein Abgang bis spätestens 1. April 2023 erfolgt im besten Einvernehmen, betont das Unternehmen, dem er in seiner Zeit tiefgreifende Sanierungsmaßnahmen verordnet hat.

Heidelberger Druckmaschinen braucht einen neuen Finanzchef

kro

Der Traditionskonzern Heidelberger Druckmaschinen muss sich einen neuen Finanzchef suchen. Eigentlich war der Vertrag von CFO und Arbeitsdirektor Marcus Wassenberg erst im Herbst vergangenen Jahres bis 2027 verlängert worden. Nun aber werde er spätestens zum 1. April 2023 aus dem SDax-Unternehmen ausscheiden „und in den Vorstand eines anderen Industrieunternehmens wechseln“, wie es in der entsprechenden Mitteilung hieß. Um welches Industrieunternehmen es sich dabei handelt, blieb offen. Der vorzeitige Austritt erfolge jedoch „in bestem Einvernehmen“, so der Konzern. Ein früheres Ausscheiden von Wassenberg sei auch möglich, „sofern eine ordnungsgemäße Übergabe der Amtsgeschäfte von Herrn Wassenberg gewährleistet ist“. Der CFO-Posten soll nun rasch nachbesetzt werden.

Wassenberg wechselte im September 2019 als CFO von Rolls-Royce zu Heidelberg. Viele Beobachter hatten den Konzern zu dem Zeitpunkt schon lange abgeschrieben, da diverse Sanierungsanläufe stets im Sande verlaufen waren. Die Nettofinanzverschuldung lag zu Beginn seiner Amtszeit bei über 400 Mill. Euro. Mittlerweile sind es nur noch 5 Mill. Euro. Unter der Ägide des Diplom-Ökonomen aus Grevenbroich wurden bei Heidelberg verlustbringende Geschäfte allmählich abgestoßen, die Belegschaft deutlich verkleinert und Mittel aus dem Pensionsfonds ins Unternehmen zurückgeholt. Nach zwei verlustreichen Geschäftsjahren landete das Unternehmen zudem im vergangenen Geschäftsjahr (bis Ende März) mit 33 Mill. Euro wieder in der Gewinnzone. Das Ergebnis soll im laufenden Turnus denn auch noch mal leicht gesteigert werden.

„Mit Marcus Wassenberg verlieren wir einen engagierten Erneuerer und ich einen sehr geschätzten Vorstandskollegen“, ließ sich Vorstandsvorsitzender Ludwin Monz zitieren. „Er hat trotz unerwarteter Herausforderungen der Pandemie und der aktuell unsicheren geopolitischen Lage die robuste wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens mit den Kollegen wiederhergestellt.“                        (Börsen-Zeitung,

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