Der langjährige Lloyds-CEO und kurzzeitige Credit-Suisse-Chairman António Mota de Sousa Horta-Osório (58) wird Berater (Senior Advisor) bei der italienischen Investmentbank Mediobanca. Seine Aufgabe wird es sein, das Firmenkundengeschäft und Investment Banking international voranzubringen und bei der Umsetzung des Strategieplans 2019 bis 2023 behilflich sein. Dabei soll er eng mit den beiden Co-Heads des Corporate & Investment Banking (CIB) Giuseppe Baldelli, der von der Deutschen Bank kam, und Francisco Bachiller zusammen arbeiten.

Mediobanca ist die führende In­vestmentbank in Italien und auch in Frankreich sehr stark vertreten. Die Bank, die an fast allen größeren Übernahmen und Fusionsprojekten in Italien und Frankreich beteiligt ist, will ihr Portfolio noch stärker diversifizieren, auf den Mittelstand ausweiten und sich auch geografisch noch breiter aufstellen als bisher.

Horta-Osório soll sein riesiges in­ternationales Kontaktnetz sowie seine langjährige Erfahrung und Kompetenz bei Mediobanca einbringen. Er und Mediobanca-CEO Alberto Nagel kennen und schätzen sich nach eigenen Aussagen seit vielen Jahren.

Horta-Osório gilt als Retter der Lloyds Bank, die er von 2011 bis 2021 leitete, und wurde dafür im vergangenen Jahr von der britischen Königin zum Ritter geschlagen. Zuvor hatte der verheiratete Vater von drei Kindern, der in London lebt, nach einem Wirtschaftsstudium an der Katholischen Universität seiner Heimatstadt Lissabon und einem MBA an der Eliteschmiede Fontainebleau bei Paris in verschiedenen Ländern, darunter Portugal, Brasilien, Spanien, Großbritannien und die USA, für die Citi­group, Goldman Sachs und Santander gearbeitet.

Als Chairman der Credit Suisse Group stolperte er im Januar 2022 nach wenig mehr als acht Monaten im Amt über mehrmalige Verstöße gegen Corona-Quarantäneauflagen. Horta-Osório ist leidenschaftlicher Taucher und spielt gern Tennis und Schach.