Geldwäschebekämpfung

N26-Deutschlandchef Hauer wechselt zu Fintech Hawk AI

Den N26-Deutschlandchef Georg Hauer zieht es zu Hawk AI. Das Münchener Fintech wartet mit einer Softwarelösung gegen Geldwäsche auf. In der Prävention von Finanzkriminalität gibt N26 keine gute Figur ab.

N26-Deutschlandchef Hauer wechselt zu Fintech Hawk AI

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– Der Deutschlandchef der Smartphonebank N26, Georg Hauer, wechselt zum Münchener Anti-Geldwäsche-Fintech Hawk AI. Zum 1. November werde er Chief Operating Officer (COO) sowie Chief Financial Officer (CFO) und solle die Internationalisierung des Geschäfts vorantreiben, teilte Hawk AI am Dienstag mit. Das 2018 gegründete Unternehmen nimmt sich des Transaktionsmonitorings mittels cloudbasierten Einsatzes von künstlicher Intelligenz an und filtert Verdachtsfälle von Finanzkriminalität heraus.

Hauer stieß 2018 zu N26, wo er verschiedene führende Aufgaben übernahm. Der 34-Jährige war als General Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH) sowie Nordeuropa zuständig und gleichzeitig Geschäftsführer des Technologie- und Innovationszentrums von N26 in Wien.

N26 stand in den vergangenen Jahren immer wieder im Fokus der Aufsicht, weil diese die Geldwäscheprävention der Berliner Onlinebank als mangelhaft erachtet. Die BaFin erwäge gar, das Neukundengeschäft zu deckeln, sollte N26 zum wiederholten Male Vorgaben zu Be­trugs- und Geldwäscheprävention nicht nachkommen, hieß es zuletzt im August. Zuvor hatte die Finanzaufsicht der Bank im Mai einen Sonderbeauftragten ins Haus geschickt, um die Umsetzung zu überwachen.

Bevor Hauer zu N26 kam, war er den Angaben zufolge als General Manager bei Uber tätig gewesen und hatte als Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group gearbeitet, mit Schwerpunkt auf Technologie und Digitalisierung.

Seinen baldigen Einstieg bei Hawk AI kommentiert Hauer mit den Worten: „Finanzkriminalität ist das größte ungelöste Problem der globalen Bankenindustrie.“ Bestehende Softwarelösungen sind ihm zufolge veraltet, ineffizient und nicht in der Lage, Geldwäsche effektiv zu erkennen. Hawk AI erachtet er der Mitteilung zufolge nicht nur als fähig, die Probleme anzugehen, sondern auch zu einem weltweit führenden Anbieter für Software gegen Finanzkriminalität aufzusteigen.

Das Fintech hatte im Juni in einer Series-A-Finanzierung 10 Mill. Dollar von Blackfin Capital Partners und Picus Capital eingesammelt. „Es liegen viele Jahre steilen Wachstums vor uns, für das wir nach unserer erfolgreichen Finanzierungsrunde im Juni ein genauso schlagkräftiges wie erfahrenes Team aufbauen“, wird CEO Tobias Schweiger zitiert, der Hawk AI zusammen mit Wolfgang Berner gegründet hatte. „Mit Georg Hauer haben wir einen der umsetzungsstärksten Manager mit viel Erfahrung an der Schnittstelle zwischen Technologie und Bankbranche für uns gewonnen.“