James Dyson

Rückkehr des Staubsauger­königs

Der britische Daniel Düsentrieb, James Dyson (73), ist beim Companies House eingereichten Firmenunterlagen zufolge wieder nach Großbritannien zurückgekehrt. Der milliardenschwere Brexit-Befürworter hatte reichlich Kritik einstecken müssen, nachdem...

Rückkehr des Staubsauger­königs

Von Andreas Hippin, London

Der britische Daniel Düsentrieb, James Dyson (73), ist beim Companies House eingereichten Firmenunterlagen zufolge wieder nach Großbritannien zurückgekehrt. Der milliardenschwere Brexit-Befürworter hatte reichlich Kritik einstecken müssen, nachdem er seinen Wohnsitz und den Firmensitz von Dyson nach Singapur verlegt hatte. Schatzkanzler Rishi Sunak wird sich über den Zuwanderer freuen. Schließlich sind die Steuereinnahmen im Ende März abgelaufenen Fiskaljahr um 7,8 % gesunken – der erste Rückgang seit der Finanzkrise. Ein Vorstoß in den Markt für Elektroautos hatte ihn in den südostasiatischen Stadtstaat geführt. Im Oktober 2019 gab er auf, was ihn nach eigenen Angaben 500 Mill. Pfund kostete. Die von seiner Firma für die Bewältigung der Coronavirus-Pandemie entwickelten Beatmungsgeräte wollte die britische Regierung am Ende doch nicht abnehmen. Dafür bezahlte er 20 Mill. Pfund aus eigener Tasche. Damit nicht genug: Dyson wurde in den vergangenen Tagen in den Skandal um Greensill Capital hineingezogen. Nicht dass er etwas mit dem vermeintlichen Fintech-Wunderkind Lex Greensill zu tun gehabt hätte. Aber seine Textnachrichten an Premierminister Boris Johnson wurden von interessierter Seite an die Presse durchgestochen.

Dyson wollte auf dem kurzen Dienstweg sicherstellen, dass sich die steuerliche Situation seiner Mitarbeiter nicht verschlechtert, sollten sie nach Großbritannien zurückkehren, um Beatmungsgeräte zu bauen. Johnson sagte, er könne das arrangieren. Labour forderte prompt eine „eingehende Untersuchung“ der Kontakte zwischen Johnson und Dyson und ordnete den SMS-Verkehr unter „Tory-Filz“ ein. Johnson reagierte empört. Tatsächlich lässt sich Dysons Ansinnen nicht mit den Vorgängen rund um Greensill vergleichen.

Dyson ist Gegenwind gewohnt. Er entwickelte den beutellosen Staubsauger, weil er sich über die abnehmende Leistungsfähigkeit des Geräts geärgert hatte, das sich damals in seinem Besitz befand. Nachdem er jahrelang herumgetüftelt und unzählige Prototypen gebaut hatte, war der „G-Force“ im Jahre 1983 fertig. Aber es fand sich in Großbritannien zunächst keine Firma, die Interesse an dem Produkt gehabt hätte. Denn Staubsaugerbeutel waren ein einträgliches Geschäft, das wollte man sich nicht nehmen lassen. Dyson zeigte großes Durchhaltevermögen und schaffte es schließlich, das Gerät in Japan zu vermarkten, wo sein weltweiter Siegeszug begann.