Premier League

Spotify-Gründer interessiert sich für Arsenal

Spotify-Gründer Daniel Ek hat die Unruhe um die gescheiterten Pläne für eine Super League dazu genutzt, mit drei Veteranen der „Gunners“ Interesse an dem Londoner Fußballclub zu bekunden.

Spotify-Gründer interessiert sich für Arsenal

Von Andreas Hippin, London

Der schwedische Milliardär Daniel Ek (38), der zusammen mit Martin Lorentzon den Streaming-Dienst Spotify an den Start brachte, gilt als einer der mächtigsten Männer in der Musikbranche. Nun streckt er seine Fühler auch auf dem brandheißen Markt der Sportübertragungsrechte aus. Nach dem Scheitern der Pläne mehrerer Fußballclubs, in Eigenregie eine Konkurrenzveranstaltung zur Champions League aufzuziehen, bekundete er Interesse am Londoner Arsenal F.C. „Ich meine das sehr ernst“, sagte er CNBC. „Ich habe mir die Mittel dafür gesichert und möchte den Eigentümern ein sehr überzeugendes Angebot machen und hoffe, dass sie mich anhören werden.“ Er glaube allerdings nicht, dass es schnell zu einer Einigung kommen werde, und stelle sich auf „eine lange Reise“ ein.

Der US-Milliardär Stanley Kroenke (73) hatte vier Jahre gebraucht, um sich die Mehrheit an den „Gunners“ zu sichern. Man habe kein Interesse an einem Verkauf, ließ er mitteilen. Allerdings sollte man Ek nicht unterschätzen. Der Arsenal-Fan hat die drei „Unbesiegbaren“ hinter sich, die Arsenal-Veteranen Dennis Bergkamp, Thierry Henry und Patrick Vieira. Nachdem das Vorhaben Super League, an dem auch Arsenal beteiligt war, bekannt wurde, gab es vielerorts heftige Fanproteste. Eine Menge Leute hätten lautstark gefordert, dass sich der Eigentümer zurückzieht, sagte Henry dem „Telegraph“. „Wir versuchen, eine Lösung anzubieten, die Fans mit einzubeziehen und dem Club seine DNA zurückzugeben.“ Ek werde nicht aufgeben, sondern warten, ob die Kroenkes zu einem späteren Zeitpunkt verkaufen wollten, versicherte der ehemalige Stürmer.

Die 2006 gegründete Spotify ging 2018 in New York an die Börse. Ek hält knapp 9% der Aktien. Aufgrund der dualen Aktienstruktur verfügt er jedoch über 37 % der Stimmrechte. Er ist im Silicon Valley bestens vernetzt. Als er vor fünf Jahren Sofia Levander heiratete, tat er dies standesgemäß am Comer See. Mark Zuckerberg und seine Frau Priscilla Chan gehörten zu den Gästen. Schon als er 13 Jahre alt war, begann Ek damit, Websites für Geschäftskunden zu bauen. Später hatte er eine Führungsposition beim Online-Auktionshaus Tradera inne, das 2006 von Ebay übernommen wurde. Er war Cheftechniker bei Stardoll, einer Online-Mode-Community. Die von ihm gegründete Online-Werbefirma Advertigo verkaufte er an Tradedoubler. Danach hätte er sich zur Ruhe setzen können, aber das entsprach nicht seinem Naturell. Die Idee zu Spotify hatte er, als die Musiktauschbörse Napster unterging. Dass er über den Tellerrand hinausdenkt, zeigte Ek, als er im vergangenen Jahr den Podcast „The Joe Rogan Experience“ für mehr als 100 Mill. Dollar zu Spotify holte. Es ist eine der ältesten und beliebtesten Shows in den Vereinigten Staaten. Zuvor war sie bei Youtube kostenlos zu haben.

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