Manbang

Start-up-Gründer Zhang Hui wird Chinas nächster Milliardär

Mit dem äußerst erfolgreichen Börsengang der chinesischen Online-Plattform für Lkw-Frachtvermittlungsdienste Manbang (Full Truck Alliance Co.) stößt der Gründer und Chairman des Technologie-Start-ups Zhang Hui im Alter von 42 Jahren in den Kreis...

Start-up-Gründer Zhang Hui wird Chinas nächster Milliardär

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Mit dem äußerst erfolgreichen Börsengang der chinesischen Online-Plattform für Lkw-Frachtvermittlungsdienste Manbang (Full Truck Alliance Co.) stößt der Gründer und Chairman des Technologie-Start-ups Zhang Hui im Alter von 42 Jahren in den Kreis frischgebackener chinesischer Tech-Milliardäre vor. Manbang konnte sich mit einem vielbeachteten IPO an der New York Stock Exchange (Nyse) 1,6 Mrd. Dollar bei Wall-Street-Anlegern beschaffen und hat auch mit einer flotten Performance von 13% beim Handelsdebüt in New York überzeugt.

Mittlerweile liegt der Manbang-Kurs gut 20% über dem Emissionspreis. Damit kommt die noch weit von der Gewinnschwelle entfernte Gesellschaft vom Start weg auf eine stattliche Marktkapitalisierung von rund 23 Mrd. Dollar. Zhang, der auf Stimmrechtsebene über eine Kon­trollmehrheit verfügt, wird bei einem direkten Anteil von 9,2% an Manbang entsprechend auf ein Vermögen von rund 2,1 Mrd. Dollar taxiert. Der studierte Elektronikingenieur hatte im Jahr 2013 die Lkw-Plattform Yunmanman aufgezogen, die sich vier Jahr später mit der rivalisierenden Trucker-App Huochebang zusammenschloss und seitdem unter dem Namen Manbang bzw. Full Truck Alliance fährt.

Manbang ist eine App-gestützte Plattform, die als mittlerweile un­verzichtbares Koordinationsinstrument für rund drei Millionen selbständige chinesische Trucker gilt und es ihnen ermöglicht, die Kapazitätsauslastung ihrer Lkw zu optimieren und Leerfahrten zu vermeiden. Der Anschaulichkeit halber wird Manbang gerne als Uber-Dienst für die Transportbranche bezeichnet, auch wenn es nicht um die Vermittlung von Personentransporten geht. Dennoch wurde Manbangs Geschäftsmodell von Uber bzw. dem in China dominierenden Pendant Didi inspiriert.

In gewisser Weise ist Zhang auch in die Fußstapfen des Mitgründers und Chairman von Didi, Cheng Wei, getreten. Beide sind nämlich Anfang der letzten Dekade leitende Angestellte beim chinesischen Technologieriesen Alibaba gewesen, bevor sie der Entrepreneursgeist gepackt hat, um ihr eigenes Ding mit einem Start-up im Mobilitätsbereich zu wagen. Allerdings ist Manbang, was Börsenaspirationen angeht, rascher in die Hufe gekommen als die wesentlich größere Didi, deren geplantes IPO an einer der US-Börsen nun aber in der zweiten Jahreshälfte Gestalt annehmen dürfte.

Wenn Didi dann so weit ist, wird der Chef des Fahrdienstvermittlers auf der Reichenliste schnell wieder an Zhang vorbeiziehen. Chengs Anteil an Didi wird nach gegenwärtiger impliziter Marktbewertung be­reits auf 6,7 Mrd. Dollar veranschlagt und könnte nach einem gelungenen Wall-Street-Debüt schnell in den zweistelligen Milliardenbereich vordringen.