Lufthansa

Auswirkungen des Piloten­streiks noch nicht absehbar

Die Piloten der Lufthansa haben zu einem eintägigen Streik am Freitag aufgerufen. Sie fordern höhere Einstiegsgehälter, eine schnellere Lohnsteigerung und einen vollkommenen Inflationsausgleich.

Auswirkungen des Piloten­streiks noch nicht absehbar

Die Lufthansa hat den Streikaufruf der Piloten-Gewerkschaft kritisiert. „Uns fehlt jedes Verständnis für den Streikaufruf der VC“, sagte Personalvorstand Michael Niggemann am Donnerstag. „Die Arbeitgeberseite hat ein sehr gutes und sozial ausgewogenes Angebot gemacht – trotz der nachwirkenden Lasten der Corona-Krise und unsicheren Aussichten für die Weltwirtschaft.“ Die Forderungen der Vereinigung Cockpit (VC) dagegen würden in Summe die Cockpitpersonalkosten von 2,2 Mrd. Euro um voraussichtlich mehr als 40% beziehungsweise rund 900 Mill. Euro über die nächsten zwei Jahre erhöhen. Für Freitag hat VC das Cockpitpersonal der Passagier-Airline Lufthansa und der Frachtlinie Lufthansa Cargo von 00.01 Uhr bis 23.59 Uhr zum Streik aufgerufen.

Niggemann fügte hinzu, konkretere Angaben zu den Auswirkungen der Arbeitskampfmaßnahmen könne die Airline derzeit nicht machen. Lufthansa werde alles tun, um die Auswirkungen der Streikmaßnahmen so gering wie möglich zu halten.

Die VC fordert für die mehr als 5000 Flugzeuglenker der Kernmarke Lufthansa und der Frachttochter Lufthansa Cargo zum 1. Juli 5,5% mehr Gehalt und einen automatischen Inflationsausgleich ab 2023. Zudem sollen Einstiegsgehälter angehoben werden und schneller steigen. Die Lufthansa ist zu einer Erhöhung der Gehälter um 5,5% bereit, doch vor allem bei der Änderung der Tarifstruktur harkte es der VC zufolge. Das Unternehmen argumentiert, angesichts hoher Schulden nach der Corona-Krise dürften die Kosten nicht stark steigen.