Die Transformation der Wirtschaft hin zu Klimaneutralität ist ein gewaltiger Kraftakt – nicht nur für Unternehmen, sondern auch für die finanzierenden Banken. „Es gibt kein Kundengespräch, in dem die Taxonomie nicht beleuchtet wird“, sagt Thomas Buschmann, Vorstandsvorsitzender des Bankenverbands Nordrhein-Westfalen, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Denn durch die Taxonomie müssen die Banken ihr Kreditportfolio unter Nachhaltigkeitsaspekten klassifizieren. Ohne ESG-Daten könnte es künftig also schwierig werden mit der Kreditvergabe, zumindest zu vernünftigen Konditionen.

„Die großen 500 sind schon längst gut unterwegs. Aber für den Mittelstand und kleinere Firmen ist das eine echte Challenge“, erläutert Buschmann, der im Hauptberuf Sprecher der regionalen Geschäftsleitung Nordwest der Deutschen Bank ist. Relativ unproblematisch unter Nachhaltigkeitsaspekten ist die Finanzierung grüner Vorhaben wie beispielsweise die Installation einer Solaranlage auf dem Fabrikdach. „Das Thema ist die Finanzierung des Betriebsmittelkredits oder einer langfristigen Investition“, sagt der Verbandschef. Die Banken versuchten nun, die Nachhaltigkeitsthematik über Covenants in den Kreditverträgen abzubilden. „Um die Einhaltung der Covenants überprüfen zu können, braucht es aber eine geeignete Datenbasis“, sagt Buschmann. Der Finanzierungsbedarf ist allerdings so groß, dass die Banken ihn alleine nicht bewältigen können.

Dennoch ist der Banker von Schwarzmalerei weit entfernt: „Wir müssen weg von der Haltung, dass das Thema Nachhaltigkeit rein durch Regulatorik getrieben ist. Es ist vielmehr als Chance zu verstehen, sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.“

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