Automobilindustrie

Daimler brilliert zum Start von Chinas Automesse

Zum Auftakt der wichtigsten Automesse der Welt in Schanghai präsentiert sich Daimler mit einem Milliardengewinn und einem ins Plus gedrehtem Cash-flow im ersten Quartal in Bestform.

Daimler brilliert zum Start von Chinas Automesse

scd Frankfurt

Zur weltweit wichtigsten Automesse in Schanghai präsentiert sich Daimler in glänzender Verfassung. In der Nacht auf Freitag legte der Stuttgarter Autobauer Eckdaten zum ersten Quartal vor, die die optimistischen Erwartungen der Analysten deutlich übertrafen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern wurde nahezu verzehnfacht auf 5,75 Mrd. Euro. Die Marge kletterte dank eines günstigen Produktmixes und Einsparungen im Fixkostenbereich auf 14,3 (i.V. 2,6)% und damit weit über den Zielkorridor von 8 bis 10%, den Daimler sich für 2021 vorgenommen hat.

Haupttreiber der Entwicklung war der chinesische Automarkt. Hier glückte Mercedes-Benz eine 60-prozentige Absatzsteigerung zum Coronavirus-belasteten Vorjahresquartal. Damit zeigt Daimler zu Beginn der Automesse in Schanghai nicht nur die eigene Stärke, sondern auch die besondere Bedeutung, die dem Reich der Mitte für die deutsche Automobilindustrie im Allgemeinen und Daimler im Besonderen zukommt. Nicht ohne Grund hat der Dax-Konzern die Weltpremiere des EQS – des ersten Mercedes, der auf der neuen, rein elektrischen Oberklasseplattform MEA (Modulare Elektro-Architektur) basiert – in die Woche vor der Messe gelegt. Die Elektro-Alternative für S-Klasse-Kunden ist das erste von vier Fahrzeugen, die auf MEA-Basis gebaut werden. Der EQS gilt mit der größten Reichweite aller E-Serienfahrzeuge als Kampfansage an den US-Elektroauto-Pionier Tesla, der bislang die Reichweitenrekorde für batterieelektrische Fahrzeuge hielt. Allerdings muss sich Daimler auf der Automesse in Schanghai, wo auch der batterieelektrische Kompakt-SUV EQB vorgestellt wird, nicht nur mit Tesla und den deutschen Rivalen Audi und BMW vergleichen lassen. Letztere haben ebenfalls sehr starke Verkaufszahlen im Gepäck.

Doch auch die einheimischen Anbieter streben zunehmend ins Premiumsegment. Hongqi, die Luxusmarke des FAW-Konzerns, verkaufte im ersten Quartal mit 54000 Autos schon mehr als Volvo. Das Start-up Nio lag mit 19900 Verkäufen nur noch knapp hinter Porsche.

Bericht und Kommentar Seite 9

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