Leasingspezialist

Grenke sieht sich zurück in Normalität

Die Grenke AG in Baden-Baden kommt bei der Aufarbeitung der Shortseller-Attacke vom September 2020 und ihrer Folgen schrittweise voran. CEO Michael Bücker sieht das Unternehmen im Interview mit der Börsen-Zeitung „zurück in der Normalität“.

Grenke sieht sich zurück in Normalität

spe Stuttgart

Die Grenke AG in Baden-Baden kommt bei der Aufarbeitung der Shortseller-Attacke vom September 2020 und ihrer Folgen schrittweise voran. Bei der Integration der Franchisefirmen hinkt der Leasingspezialist allerdings den eigenen Erwartungen hinterher.

Nachdem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Ba­Fin) in der vergangenen Woche ihre Sonderprüfung als abgeschlossen erklärt hat, sieht CEO Michael Bücker das Unternehmen „zurück in der Normalität“. Die BaFin hatte eine nicht ordnungsgemäße Geschäftsorganisation so­wie organisatorische Mängel in der Geldwäscheprävention festgestellt, weshalb Grenke nun einen höheren Risikopuffer vorhalten muss, bis die Mängel abgestellt sind. Natürlich liege es im Interesse von Grenke, dass dieser Puffer wieder aufgehoben werde, sagte Bücker im Interview der Börsen-Zeitung und versicherte, dass das geplante Neugeschäft dadurch nicht beeinträchtigt werde.

Den bisherigen Aufwand für Beratung im Kontext der Shortseller-Attacke bezifferte Bücker auf 15 Mill. Euro. Die Möglichkeit, dass Grenke gegen den Shortseller Fraser Perring juristische Schritte einleiten würde, unterliege weiterhin der Prüfung, sagte er. Bekanntlich hatte Perring im September 2020 dem Leasingunternehmen Betrug, Geldwäsche und Bilanzfälschung vorgeworfen und gleichzeitig auf sinkende Kurse der Grenke-Aktie gewettet. Wie kürzlich bekannt wurde, hatte Perring bei einem Bericht zur Adler Group, wo er ebenfalls short ging, falsche Angaben gemacht, die er nun korrigieren muss.

Nur langsam voran kommt der Vorstand indessen mit dem Aufkauf der Franchisefirmen, für die der externe Private-Equity-Investor CTP als Anschubfinanzierer agiert hatte. Zwar wurden die Franchisefirmen konsolidiert, noch nicht abgeschlossen aber ist der Übernahmeprozess von der CTP, die seit Anfang 2020 indirekt im Besitz des Firmengründers Wolfgang Grenke ist. „Da sind wir nicht so schnell wie gehofft“, gestand Bücker zu, der dazu keine weiteren Angaben machen wollte. Einer der zentralen Vorwürfe von Perring hatte gelautet, dass Grenke die Franchisefirmen zu überhöhten Preisen von der CTP übernommen hätte, was später von dem Gutachter Warth & Klein Grant Thornton teilweise bestätigt worden war.

Interview Seite 3

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