Übernahme

Investoren wetten auf höheres Angebot für Aareal

Die Private-Equity-Investoren Advent und Centerbridge haben am Dienstag ein öffentliches Übernahmeangebot an die Aktionäre der Aareal Bank angekündigt.

Investoren wetten auf höheres Angebot für Aareal

lee Frankfurt

Die Private-Equity-Investoren Advent und Centerbridge haben am Dienstag ein öffentliches Übernahmeangebot an die Aktionäre der Aareal Bank angekündigt. Das Bieterkonsortium, das als Atlantic BidCo GmbH firmiert, will 29 Euro pro Aktie bieten und hat sich dem Vernehmen nach in einem Investorenabkommen zu einer langjährigen Partnerschaft verpflichtet, die für mehrere Jahre den Verzicht auf Dividendenausschüttungen beinhaltet.

Verzicht üben müssen auch die bestehenden Aktionäre. Da die Investorenvereinbarung unter dem Vorbehalt steht, dass bis zum Mitte nächsten Jahres erwarteten Abschluss der Transaktion kein Wertabfluss aus der Aareal Bank durch Auskehrung von Sach- oder Barvermögen erfolgt, kassiert die Aareal Bank ihre Dividendenpläne. Der entsprechende Tagesordnungspunkt werde von der Agenda der außerordentlichen Hauptversammlung am 9. Dezember gestrichen, teilte Aareal mit. Damit werden dem Vernehmen nach 66 Mill. Euro einbehalten, was die durchaus ansehnliche Prämie von 35 % auf den durchschnittlichen Aktienkurs vor dem Bekanntwerden der Übernahmepläne schmälert.

Kurz nach der Ankündigung sprach sich der bei der Aareal Bank engagierte aktivistische Investor Teleios gegen das Vorhaben aus. Der Xetra-Schlusskurs von 29,22 Euro signalisiert, dass Marktteilnehmer auf eine Nachbesserung des an eine Mindestannahmequote von 70% geknüpften Angebots wetten.

Wie die Aareal Bank nach Börsenschluss ad hoc bekanntgab, hat die Aufsichtsratsvorsitzende Marija Korsch mit sofortiger Wirkung ihr Amt niedergelegt. Zu ihrem Nachfolger sei Hermann Wagner gewählt worden, der dem Gremium seit 2015 angehört und den Prüfungsausschuss leitet.

Mit der Neubesetzung des Vorstandsvorsitzes und der erzielten Investorenvereinbarung seien wesentliche Weichenstellungen erfolgt, sodass es der richtige Zeitpunkt für diesen Schritt sei, wird die 73-Jährige zitiert. Korsch legt auch ihr Aufsichtsratsmandat per 31.März 2022 nieder. Sie war das Hauptziel der aktivistischen Attacken von Petrus Advisers gewesen, der sich mit Blick auf das Angebot bislang bedeckt hält.

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