Schwache Ausblicke

Molltöne aus der Chemiebranche

Covestro und Evonik erwarten weiter sinkende Gewinne. Ein Konzern hat die Investoren besonders enttäuscht.

Molltöne aus der Chemiebranche

ak/swa Düsseldorf

Nach Branchenprimus BASF in der vergangenen Woche haben weitere Chemiekonzerne ihre Investoren auf erneut sinkende Gewinne 2023 eingestellt. Hohe Energiepreise und Materialkosten setzen den Unternehmen zu. Als besonders enttäuschend werteten Analysten dabei den Ausblick von Covestro. Der Kunststoffkonzern scheute eine Prognose in konkreten Zahlen, geht jedoch von einem Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) „deutlich unter Vorjahr“ aus. Die Dividende fällt wenig überraschend aus, nachdem der Dax-Konzern schon zuvor bekannt gegeben hatte, aufgrund der schwachen operativen Ergebnisse sowie Abschreibungen und steuerlicher Sondereffekte in die Verlustzone gerutscht zu sein. Die Covestro-Aktien lagen am Donnerstag mit weitem Abstand am Dax-Ende.

Auch Evonik geht von weiter sinkenden operativen Erträgen in diesem Jahr aus, doch der erwartete Rückgang hält sich im Vergleich zur Konkurrenz in Grenzen. Unter anderem will das Essener MDax-Unternehmen mit Einsparungen von 250 Mill. Euro gegensteuern.

Sowohl Covestro als auch Evonik rechnen mit einem schwachen Jahresstart und setzen auf eine bessere zweite Hälfte. Im Reigen der großen deutschen Chemiekonzerne fehlt jetzt noch Lanxess, die ihre Zahlen in knapp zwei Wochen präsentiert.

Der Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant setzt den Kontrapunkt. Der Umsatz kam 2022 um fast ein Fünftel voran, die operative Marge bezogen auf das bereinigte Ebitda blieb nahezu konstant bei 17,2%. Belastet ist die Gruppe von Impairments im Zusammenhang mit Divestments und Problemen mit einer Bio-Ethanolanlage in Rumänien. Die Marge soll 2023 steigen.

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