Neobank

N26 so viel wert wie Commerz­bank

Mit einer Bewertung von über 9 Mrd. Dollar steigt das von Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal geführte Institut zum wertvollsten Fintech vor Trade Republic auf, die im Mai mit 5,3 Mrd. Dollar bewertet wurde.

N26 so viel wert wie Commerz­bank

bg Frankfurt

Die Neobank N26 hat am Montag endlich das Closing ihrer Series-E-Finanzierung über mehr als 900 Mill. Dollar bekannt gegeben. Mit einer Bewertung von über 9 Mrd. Dollar steigt das von Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal geführte Institut zum wertvollsten Fintech vor Trade Republic auf, die im Mai mit 5,3 Mrd. Dollar bewertet wurde. N26 befindet sich nun auf Augenhöhe mit der ungleich größeren Commerzbank, die auf einen Marktwert von 7,7 Mrd. Euro kommt.

Das Closing der Finanzierungsrunde war seit Wochen erwartet worden und liegt sowohl im Volumen als auch in der Bewertung über den von Insidern kolportierten Werten. Das erstaunt, war N26 doch kürzlich von der Finanzaufsicht BaFin wegen Schwächen in der Geldwäschebekämpfung mit weiteren Auflagen und einer kleinen Geldbuße belegt worden. Diese Mängel in der Organisation führen nun zu einer Auflage, die N26 schmerzt: Man habe sich mit dem deutschen Regulator darauf verständigt, „über die nächsten Monate in Europa mit maximal 50000 bis 70000 Neukunden pro Monat zu wachsen“, heißt es in der Mitteilung. Da N26 in der Regel mit monatlich mehr als 100000 Kunden wächst, werde es „in einigen europäischen Märkten zu einer zeitlich befristeten Warteliste für Neukunden kommen“. Man erwarte „die Veröffentlichung einer entsprechenden Anordnung“. Damit hat die BaFin ein scharfes Schwert gezogen, ist eine solche Kundenbeschränkung zur Verhinderung von möglichem Onlinebetrug über Fake-Konten doch beispiellos.

Für N26 soll dies die letzte Finanzierung vor einem Börsengang sein. Third Point Ventures und Coatue Management führten die Runde an, Dragoneer und Altinvestoren zogen mit. N26 wurde von Goldman Sachs Europe beraten. Valentin Stalf erklärte, die Finanzierungsrunde bringe N26 „in eine ausgezeichnete Situation, eine der größten Retailbanken Europas zu werden“. Dem CFO Jan Kemper zufolge könnten die frischen Mittel auch für M&A eingesetzt werden. Innerhalb von zwei Jahren wolle man bereit sein für den Börsengang. Für die Expansion will man reichlich neues Personal einstellen, für das es jetzt auch ein Aktienoptionsprogramm gibt.

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