Insolvenzen

Neue Erleichterungen für Unternehmen

Die Zahl der Insolvenzen liegt zwar historisch niedrig, doch die steigenden Energiekosten sorgen für Unsicherheit. Die Bundesregierung plant deshalb Erleichterungen im Insolvenzrecht. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kündigte außerdem Hilfen für Unternehmen an.

Neue Erleichterungen für Unternehmen

sar/sp Frankfurt/Berlin

Die Zahl der Insolvenzen liegt zwar historisch niedrig, doch die steigenden Energie-kosten sorgen für Unsicherheit. Um eine Insolvenzwelle gar nicht erst entstehen zu lassen, plant die Bundesregierung im Maßnahmenpaket III nun Erleichterungen. Derzeit gilt ein Unternehmen als überschuldet, wenn der Fortbestand über zwölf Monate hinweg nicht mehr überwiegend wahrscheinlich ist. Dann muss ein Insolvenzantrag gestellt werden. Dieser Prognosezeitraum soll nun auf vier Monate verkürzt werden.

Aus der Restrukturiererbranche kommt Zustimmung. Die Gesellschaft für Restrukturierung TMA Deutschland hatte einen ähnlichen Ansatz selbst vorgeschlagen und sogar für einen Prognosezeitraum von drei Monaten plädiert. Für Unternehmen, die zahlungsunfähig sind, gelten die Ausnahmen nicht. Noch offen ist bislang, ob es ähnlich wie in der Coronakrise auch umfassende Hilfszusagen für Unternehmen geben wird. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat am Donnerstag im Rahmen der Haushaltsdebatte im Bundestag aber einen „breiten Rettungsschirm“ mit Fokus auf kleine und mittelständische Unternehmen angekündigt.

So soll das für die Industrie bestehende Energiekosten-Dämpfungsprogramm auch für kleine und mittelständische Betriebe geöffnet werden. Im Oktober werde man außerdem ein Programm „Gas gegen Geld“ auflegen, das Firmen finanziell entschädigt, die weniger Gas verbrauchen. Die Hilfen würden zeitlich befristet sein, weil man an anderen Instrumenten arbeite, um den Preisanstieg zu stoppen, sagte Habeck. Am Freitag nimmt er an einer Dringlichkeitssitzung der EU-Energieminister in Brüssel teil, bei der es um konkrete Maßnahmen gegen die explodierenden Energiepreise geht.

Berichte Seiten 7 und 11