Fachkräftemangel

Ökonomen und Wirtschaft loben Einwanderungsreform

Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels will die Ampel-Koalition die Zuwanderung stärken und hat dafür Eckpunkte für die Reform des Einwanderungsgesetzes verabschiedet. Ökonomen loben den Vorstoß. Doch es gibt auch Kritik.

Ökonomen und Wirtschaft loben Einwanderungsreform

ast Frankfurt

Deutschland will als Einwanderungsland attraktiver werden. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch ein Eckpunktepapier zur Reform des Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes. Künftig sollen auch Nicht-EU-Bürger ohne anerkannten Abschluss nach Deutschland einreisen dürfen. Die Auswahl erfolgt auf Grundlage eines Punktesystems, dessen Kriterien etwa Berufserfahrung und Sprachkenntnisse umfassen. Wirtschaftsverbände und Ökonomen lobten den Gesetzentwurf. Kritik kam aus der Opposition – aber auch innerhalb der Ampel knirscht es bei der konkreten Ausgestaltung.

„Wir wollen, dass Fachkräfte schnell nach Deutschland kommen und durchstarten können“, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser bei der Vorstellung des Papiers. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz sieht die Pläne der Regierung skeptisch. Deutschland schöpfe das vorhandene Potenzial nicht aus.

Reinhold von Eben-Worlée, Präsident der Familienunternehmer, er­klärte, es sei höchste Zeit für die Entbürokratisierung der Zuwanderung geworden. „Werden die Eckpunkte so Gesetz und vor allem dann auch zügig umgesetzt, könnte die Einwanderung von qualifizierten Arbeitskräften aus Drittstaaten tatsächlich deutlich unbürokratischer, leichter und vor allem auch schneller werden.“

Die Einführung einer Chancenkarte fand auch bei Ökonomen Anklang. „Die Bundesregierung muss dringend eine grundlegende Reform einleiten und Deutschland attraktiver für Zuwanderung machen. Dazu könnte ein Punktesystem mit klaren Kriterien ein möglicher Weg sein“, sagte Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), der Börsen-Zeitung.

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