Social Media

Twitter von zwei Seiten unter Druck

Die jüngsten massiven Stellenkürzungen bei der Social-Media-Plattform Twitter ruft zunehmend auch die Politik auf den Plan: US-Verbraucher­schützer fordern die Herausgabe interner Mails, und Brüssel verlangt die Einstellung von mehr Mitarbeitern zur Überprüfung von Inhalten.

Twitter von zwei Seiten unter Druck

Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC nimmt einem Medienbericht zufolge Twitter ins Visier. Die Aufsicht fordere von dem Kurznachrichtendienst die Übergabe von interner Kommunikation, die sich auf Besitzer Elon Musk beziehe, berichtete das „Wall Street Journal“. Im Rahmen einer Untersuchung verlange die Behörde Einsicht in detaillierte Informationen zu Stellenstreichungen und andere geschäftliche Entscheidungen. Seit der Übernahme durch Musk im Oktober hat die FTC zwölf Schreiben an Twitter verschickt. Bei Twitter, der FTC und bei Musk war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Zugleich drängt die Europäische Union (EU) das Elon Musk, mehr Stellen zu schaffen zur Überprüfung von Inhalten der Social-Media-Plattform. Die EU habe Musk aufgefordert, mehr Mitarbeiter als Moderatoren und Faktenprüfer einzustellen, um Beiträge auf Twitter zu prüfen, berichtete die Zeitung „Financial Times“ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Twitter stützt sich nach massiven Entlassungen auf günstigere, automatisierte Methoden zur Überwachung von Tweets und hat bestimmte manuelle Überprüfungen abgeschafft. Im Gegensatz zum größeren Konkurrenten Meta, zu dem Facebook und Instagram gehören, beschäftigt Twitter dem Bericht zufolge keine Faktenprüfer. Die Forderung der EU erschwert Musks Bemühungen, das verlustbringende Unternehmen zu sanieren, das er im Oktober für 44 Mrd. Dollar übernommen hat. Er hat bislang mehr als die Hälfte der 7500 Mitarbeiter entlassen.

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